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Zeit zum Relaxen. Frau mit Hörbuch.

© imago

Bücher des Jahres: Wir empfehlen die besten Hör- und Bilderbücher

Für gute Literatur gibt es so viel Gelegenheit wie lange nicht. Hier sind unsere acht Lieblingsbücher zum Hören und Sehen.

Die Tage werden kürzer, Weihnachten steht vor der Tür und die Pandemie lässt viel Raum für den Literaturgenuss. Wir präsentieren die besten Bücher des Jahres in fünf Kategorien. Dieses Mal: Kunst- und Hörbücher, von Marcel Proust bis Helmut Ringelmann.

Bernd-Jürgen Fischer (Hrsg.): Auf der Suche nach Marcel Proust

Nicht, dass es zu wenig Sekundärliteratur zu Proust gäbe, „ca. 10 000 Titel“ wie der Proust-Übersetzer Bernd-Jürgen Fischer in seinem Vorwort erwähnt (Reclam Verlag, Stuttgart 2020. 280 S., 140 Abb., 28 €). Aber kann es überhaupt genug geben? Kaum. Auch diese Mischung aus Bildband und Lesebuch ist also unverzichtbar. Ein Proust-Porträt der anderen Art. (Gerrit Bartels)

Von ihm kann es nie zu viel geben. Marcel Proust.
Von ihm kann es nie zu viel geben. Marcel Proust.

© dpa

Roger Melis: Paris zu Fuß. Paris by foot

1982 durfte der Ostberliner Fotograf Roger Melis zu einem vierwöchigen Studienaufenthalt nach Paris reisen. Aus seinen Aufnahmen entstand in der DDR ein Kult- und Sehnsuchtsbuch (Lehmstedt Verlag, Leipzig 2020. 152 Seiten, 30 €). Jetzt neu sortiert, ist es die schönste Bilderreise. Magisch gegenwärtig. (Peter von Becker)

Eine schöne Bilderreise. Das Coverbild vom Parisband.
Eine schöne Bilderreise. Das Coverbild vom Parisband.

© Roger Mellis/Lehmstedt Verlag

DLA Marbach (Hg.): Laß leuchten!

Ein gewohnt prächtiger Katalog aus dem Deutschen Literaturarchiv zu einer Ausstellung, die derzeit ohnehin nicht zu sehen ist (Marbacher Magazin 171/72. 192 Seiten, 18 €. www.dla-marbach.de/shop). Eine Reise zu den Entstehungsgründen von Rühmkorfs so frechen wie liederlichen und zauberhaften Versen. Mit zahlreichen Trouvaillen aus dem Nachlass. (Gregor Dotzauer)

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Philip Jodidio (Hg.): Zaha Hadid Complete Works 1979-Today

Die 2016 verstorbene Zaha Hadid war die Königin der unerhörten Wellenformen. Von der Sprungschanze in Innsbruck bis zum Pekinger Flughafen: Die Irakerin mit britischem Pass dachte groß (Taschen Verlag, Köln 2020. 672 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 50 €). Fast sieben Pfund wiegt das Buch, das sich auf die Weltreise zu Hadids himmelstürmenden Werken begibt. (Katrin Hillgruber)

Zaha Hadid vor der von ihr entworfenen Serpentine Sackler Gallery.
Zaha Hadid vor der von ihr entworfenen Serpentine Sackler Gallery.

© Facundo Arrizabalaga/dpa

Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe

Augenöffnend und beeindruckend zu hören sind Susanne Kerckhoffs „Berliner Briefe“. Die Autorin (1918 - 1950) schrieb 1948 fiktive Briefe an einen jüdischen Jugendfreund im Exil – über deutsche Schuld und deutsches Verdrängen (Hörkultur Verlag, Kaltbrunn, Schweiz. 2020. 173 Minuten. 22,50 €). Großartig, integer, couragiert. (Caroline Fetscher)

Achim Bednorz und Walter Buschmann: Der Pott – Industriekultur im Ruhrgebiet

Es soll immer noch Leute geben, die Bayern mit seinen Bergen und Kirchen für imposanter halten als das Ruhrgebiet. Schön dumm. Was für eine Wucht das Revier hat, zeigt dieser voluminöse Band (Könemann, Köln 2020; 640 Seiten; 39,85 €). Hochöfen wie Dinosaurier, rote Backsteinmoderne – die ganze Raffinesse der Industriearchitektur. Man hört es auf den Fotos förmlich dampfen und stampfen. (Susanne Kippenberger)

Das Cover von "Der Pott".
Das Cover von "Der Pott".

© Könemann Verlag

Benjamin Wolbergs (Hg.): New Queer Photography

Dieser visuell wie thematisch grenzsprengende Band versammelt zeitgenössische Arbeiten von über 40 Fotograf_innen aus aller Welt, die sich mit dem Leben und Lieben jenseits heteronormativer Strukturen befassen (Verlag Kettler, Dortmund 2020. 304 Seiten, 58 €). Lustvolles Ausleben der eigenen Identität, aber auch Ausgrenzung und Repression sind Teil des selbstbewussten „Focus on the Margins“. (Anja Kümmel)

„Rainbow Girls“. Julia Gunther porträtierte lesbische Frauen in Südafrika.
„Rainbow Girls“. Julia Gunther porträtierte lesbische Frauen in Südafrika.

© Julia Gunther

Wolfgang Jacobsen: Helmut Ringelmann

Kaum jemand hat die deutsche Fernsehgeschichte so geprägt wie der Produzent Helmut Ringelmann, der Serien wie „Der Kommissar“, „Derrick“ und „Der Alte“ erfand (Hirmer, München 2020. 200 Seiten, 34,90 €). Seine Karriere hatte er bei Kinofilmen von Kubrick und Max Ophüls begonnen. Das Coffeetablebook feiert ihn mit Essays und vielen Fotos. (Christian Schröder)

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