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Selbstabholerin bei einer Buchhandlung in Apolda, Thüringen. ,

© dpa

Buchbranche im Minus: Bessere Zeiten klingt gut

Der neuerliche Shutdown hat die Buchbranche schwer getroffen. Auch die Messen in Leipzig und Frankfurt haben ein schwieriges Jahr vor sich.

Der Bücherfrühling 2021 beginnt an diesem Wochenende. Es hat zwar dieses Jahr schon den einen oder anderen ganz neuen, bemerkenswerten Titel gegeben, man denke an das Samuel-Pozzi-Porträt von Julian Barnes, „Der Mann im roten Rock“ oder das Buch von Thomas Bernhards Bruder Peter Fabian.

Doch nun gibt es gleich einen Schwung von Neuveröffentlichungen, und so wird sich das bis Ende März, Anfang April Woche für Woche fortsetzen.

Ob es der Branche hilft? Der Shutdown Mitte Dezember des vergangenen Jahres hat dem Buchhandel – und damit auch den Verlagen – doch stark zugesetzt. War er bis dahin gut dabei, die Umsatzrückgänge des gesamten Jahres aufzuholen und fast auszugleichen, fehlte am Ende das für den Gesamtumsatz eines Jahres so enorm entscheidende Weihnachtsgeschäft.

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Der 14. Dezember, zwei Tage, bevor die Läden wieder geschlossen wurden, war da der umsatzstärkste Tag des Corona-Jahres 2020.

Schon Anfang des neuen Jahres, der weitere Shutdown bis Mitte Februar war noch lange nicht beschlossen, sprach die Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs davon, dass die Perspektiven für Verlage und Buchhandlungen „ungewiss“ seien und wurde gleich konkreter: „Aufgrund der fortgesetzten Ladenschließungen werden wir mit einem massiven Minus ins Jahr starten."

An dem Minus wird sich so schnell nichts ändern; auch die in drei Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt) geöffnet bleibenden Buchhandlungen und die in allen anderen Bundesländern außer in Sachsen mögliche kontaktlose Abholung von bestellten Büchern dürfte nicht so viel helfen.

Die Leipziger Buchmesse findet Ende Mai statt

Man darf also prophezeien, dass 2021 ein ähnlich schweres Jahr für die Buchbranche wird wie 2020. Zumal sich die unsichere Pandemie-Lage weiterhin auf die beiden großen Buchmessen als wichtigstes Schaufenster der Branche auswirkt.

Die Leipziger Buchmesse hatte bekanntlich vergangenes Jahr in weiser Voraussicht ihre 2021er-Ausgabe auf Ende Mai verschoben, auf den 27.–30. Mai. Doch wie groß sie im Frühsommer wird, wie sich das Hygienekonzept bewährt, was es für Folgen hat, überhaupt der Umgang miteinander, die Begegnungen auf dieser Messe, das lässt sich schwer voraussagen.

Ähnliches gilt für die nach dem Ausfall des vergangenen Jahres finanziell schwer gebeutelte Frankfurter Buchmesse. Bei ihr gab es Stellenstreichungen, da wurde eingespart und verschlankt. Und die Messe wird massiv in Richtung Digitales umgebaut, obwohl sie als Präsensveranstaltung erhalten werden soll. Sicher für 2021 ist nur, dass die Frankfurter Buchmesse, falls sie denn stattfinden sollte, nicht mehr das Gesicht und die Größenordnung der Jahre vor der Pandemie haben wird.

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