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Die Verkörperung des Rock’n’Roll. Bruce Springsteen.

© Solum, Stian Lysberg/dpa

Bruce Springsteen wird 70: Ein Komet namens Boss

Er brachte die Mauer ins Wanken, und sogar ein Planet wurde nach ihm benannt. Bruce Springsteen ist ein Phänomen. Heute wird er 70 Jahre alt.

Einer der berühmtesten Sätze der Rockmusik stammt von Jon Landau. Der Kritiker schrieb 1974: „Ich habe die Zukunft des Rock’n’Roll gesehen.“ Gemeint war Bruce Springsteen. Landau wurde sein Manager und Springsteen erst die Zukunft und dann die Gegenwart des Rock’n’Roll.

Bis heute vollbringt er das Kunststück, nicht auch dessen Vergangenheit zu werden. Zum 70. Geburtstag des „Boss“ eine sehr selektive Gratulation.

Superstar

Springsteens Fans sind über den gesamten Globus verteilt. Was aber nur wenige von sich behaupten können: Auch im Weltraum vertreten zu sein. Und das gleich doppelt. Bei einer Mission der Discovery wurde an Bord „Rendezvous“ als Weckruf für die Astronauten gespielt.

Obendrein schwirrt der „Boss“ bis heute als Komet durchs Universum. Laut Nasa hat „Springsteen“ die Nummer 23 990, entdeckt wurde er 1999 von Neuseeland aus – ungefähr zweimal so weit entfernt von der Erde wie die Sonne.

Filmfan

Zweimal wurde der „Boss“ für einen Soundtrack ausgezeichnet. Für „Philadelphia“ gewann er einen Oscar, mit Tom Hanks ist er seitdem befreundet. Für „The Wrestler“ erhielt er einen Golden Globe. Null Chance hatte er dagegen bei einem anderen Projekt.

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Als großer Fan der Reihe hätte er gern ein Stück zu „Harry Potter“ beigetragen. Für „Stein der Weisen“ reichte er „I’ll Stand By You Always“ ein, die er für seinen Sohn komponiert hatte. Doch Joanne K. Rowling lehnte jede Art von kommerzieller Musik ab.

Staatsmann

Als Springsteen 2009 für US-Präsident Barack Obama ein Konzert spielte, sagte der anschließend: „Ich mag der Präsident sein, aber du bist der Boss.“

Volkes Stimme. Sogar Barack Obama ist Springsteen-Fan.
Volkes Stimme. Sogar Barack Obama ist Springsteen-Fan.

© Maurizio Gambarini/dpa

Springsteen ist ein politisches Phänomen. Er selbst hat sich im Wahlkampf für die Demokraten eingesetzt. Mit seinen Texten, die von Arbeiterklasse, amerikanischen Autos und den Problemen des berühmten kleinen Mannes erzählen, findet er auch unter Republikanern seine Fans.

Reagan versuchte vergeblich, „Born in the USA“ zum Soundtrack seiner Regierung zu machen, ignorierte dabei jedoch die kritische Haltung des Liedes.

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Springsteen ist einer der wenigen Menschen, die öffentlichkeitswirksam Donald Trump kritisieren, ohne dafür via Twitter angepöbelt zu werden. Mit dem „Boss“ legt sich nicht mal der Präsident an. Trump fragte Springsteen sogar für einen Auftritt bei seiner Inauguration an. Der Boss sagte ab – und später auch eine Springsteen-Coverband.

Saitenspringer

Springsteens erste Gitarre kostete 18 US-Dollar. Seitdem sind ein paar dazugekommen – wie viele, weiß der Boss selbst nicht mehr.

Im „Zeit Magazin“ beschrieb er, was ihm seine Sammlung bedeutet: „Ein Blick auf all diese wunderschönen Gitarren macht mir immer wieder klar, dass sich für mich ein Teenagertraum erfüllt hat.“

Der junge Springsteen. 1985 in Frankfurt.
Der junge Springsteen. 1985 in Frankfurt.

© Wolfgang Eilmes/dpa

Einem Modell blieb er sehr lange treu: Seine Fender Telecaster, die schon auf „Born to Run“ zu hören ist, spielte er bis 2005.

Das Material ist mittlerweile ziemlich runtergerockt, ein Ramschmodell ist sie deshalb noch lange nicht. Ihr Versicherungswert wird auf bis zu fünf Millionen Euro geschätzt.

Ostrocker

Im Juli 1988 trat Springsteen mit seiner E-Street-Band in Ost-Berlin vor 160 000 Zuschauern auf – seine bis heute größte Liveshow. Damit war es auch das größte Konzert, das je in der DDR stattfand.

Mann der Superlative. Springsteen 1988 in Ost-Berlin vor 160 000 Zuschauern.
Mann der Superlative. Springsteen 1988 in Ost-Berlin vor 160 000 Zuschauern.

© Roland Holschneider/dpa

Tickets kosteten 20 Mark, fünf Pfennig Kulturabgabe inbegriffen. Laut den Eintrittskarten wurde der Auftritt als „Konzert für Nikaragua“ angepriesen, um den neunten Jahrestag der sandinistischen Revolution zu feiern. Ohne Springsteens Wissen. Manche behaupten sogar, das Konzert habe mit zum Fall der Berliner Mauer beigetragen.

Rekordhalter

Springsteen gilt als der kommerziell erfolgreichste Rockmusiker der Welt – obwohl er nie einen Nummer-Eins-Hit hatte.

Nah dran war er mit „Hungry Heart“ der es auf Platz fünf der US-Charts schaffte. Springsteen bewies gutes Gespür: Ursprünglich hatte er den Song für die Ramones komponiert, befand ihn dann jedoch für zu gut.

Fan in Rom, 2016.
Fan in Rom, 2016.

© Riccardo Antimiani/dpa

Ein weiterer Superlativ: 2009 spielte er mit der E-Street-Band in der Halbzeitshow des Superbowl. 98,7 Millionen Zuschauer allein in den USA schauten zu. Die Show selbst dauerte nur zwölf Minuten, da wird der Boss normalerweise nicht mal warm.

Er ist für seine extrem langen Konzerte bekannt. Sein Rekord: 2012 spielte er in Helsinki vier Stunden und sechs Minuten.

Showman

2017, als man schon dachte, Springsteen hätte mittlerweile alles einmal gemacht, kam er mit einer Broadway-Show daher und überraschte alle.

An 236 Abenden füllte er den Saal, obwohl die Tickets im Schnitt 511 US-Dollar kosteten. 113 Millionen US-Dollar spielte er damit ein. Einen relevanten Beitrag dazu leisteten Diane und Michael Friedman. Das Geschwisterpaar aus Queens besuchte die Show 44 Mal.

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