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Ungewohnt. Allen Say zeichnet seinen japanischen Großvater bei der Überfahrt nach Amerika.

© Zeichnung: aus dem Buch

Bilderbuch von Allen Say: Wanderer zwischen den Welten

Allen Say erzählt die Geschichte seines Großvaters, der zwischen Japan und den USA pendelte, im Stile eines Fotoalbums

Ein junger Mann legt seine traditionelle Kleidung ab, zieht sich europäisch an und nimmt einen Überseedampfer, um die weite Welt zu erkunden. Er durchstreift den amerikanischen Kontinent per Bahn, Flussdampfer und zu Fuß. Am besten gefällt es ihm in Kalifornien – doch er kehrt in seine Heimat Japan zurück, um in einem Dorf seine Jugendliebe zu heiraten.

Die Idee zu diesem Bilderbuchklassiker bekam der Fotograf und Bilderbuchillustrator Allen Say, der mit „Großvaters Reise“ berühmt wurde, bei einem Spaziergang im Park in San Francisco. Schnell fertigte er ein paar Skizzen an, und drei Jahre später erschien das Buch. Nach 25 Jahren ist nun dieser Klassiker, in dem man Says meisterhafte Zeichenkunst bewundern kann, erstmals auf Deutsch erschienen.

Das Buch ist angelegt wie ein Fotoalbum, das die Geschichte seines Großvaters erzählt, der auszog, die Welt zu entdecken. War er in Japan, sehnte er sich nach Amerika und umgekehrt. Wir schauen praktisch in Says Familienalbum, nur dass seine betörend schönen Aquarelle farbig sind, historische Fotos wären schwarzweiß. Das macht den Reiz dieses Buches aus, das von einem Wanderer zwischen den Kulturen erzählt, der sich in beiden zu Hause fühlt und sich dort, wo er weilt, immer zu der anderen hingezogen fühlt.

Allen Say: Großvaters Reise. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Gabriela Bracklo. Edition Bracklo, Gräfelfing 2018. 38 Seiten. 29,80 €. Ab sechs Jahren.

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