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Kondensat. Ebrahim Ehraris Bild „Nur einen Blick für den Schmetterling“.

© Galerie Berlin-Baku

Bilder von Ebrahim Ehrari: Kunst als internationale Sprache

Der in Aiserbaidschan geborene Künstler Ebrahim Ehrari ist ein Meister der Radierung. In der Galerie Berlin-Baku zeigt er seine symbolisch aufgeladenen Bilder.

Aus farbigen, sich türmenden Wellen blitzen geheimnisvolle Augen und lugen Wesen zwischen Mensch und Tier hervor. Vom Himmel stürzt sich ein Vogel auf Jagd ins Meer, in den Tiefen lauert der Hai. In den Bildern von Ebrahim Ehrari sind Naturgewalten, Flora und Fauna symbolistisch und surreal zugleich aufgeladen. Ehraris 80. Geburtstag feiert die Galerie Berlin-Baku (Großgörschenstraße 7, bis 27. Juli) mit einer Ausstellung seiner Bilder. Die Galerie, vor elf Jahren vom Künstler selbst gegründet, wird seit geraumer Zeit von der Tochter Parwane Ehrari geleitet.

Ehrari, 1938 in Urma in Aserbaidschan geboren, kam 1966 nach Berlin und studierte unter anderem an der Hochschule der Künste. Er ist ein Meister der Radierung, das dokumentiert die Ausstellung anhand zahlreicher Arbeiten. Ab 1976 leitete er fast 30 Jahre lang die Radierwerkstatt des BBK im Bethanien. Die Galerie Berlin-Baku versteht er als kulturellen Brückenkopf zwischen den Städten und kooperiert in Baku mit der Partnergalerie QGallery. Dieser Austausch war für Ebrahim Ehrari von Beginn an wichtig, um zwischen den Kulturen zu vermitteln und gegenseitiges Verständnis mithilfe der Kunst zu entwickeln.

Konfrontation verschiedener Medien

In den Ausstellungen, die jetzt Parwane Ehrari in den Räumen organisiert, sind traditionelle Künste wie Malerei, Radierung, Linolschnitt ebenso zu finden wie avancierte moderne Installationen, Klang- und Videokunst. Im vergangenen Jahr koordinierte sie unter dem Titel „Granatapfel und Feuerberg“ eine umfangreiche Präsentation zeitgenössischer Kunst aus Aserbaidschan. Zu ihrem Konzept gehört aber eben auch die fruchtbare Konfrontation zwischen den verschiedenen Medien der Kunst und die Öffnung der Galerie für Künstlerinnen wie Künstler anderer Nationen. Auch für Parwane Ehrari fungiert die Kunst als internationale Sprache, ein Esperanto in diversen Formsprachen und Genres. Vor der aktuellen Hommage an den Galeriegründer gastierte hier die Malerin Sabine Burmester mit ihren atemberaubenden Assemblagen aus unterschiedlichsten Materialien. Auch in ihrem Werk manifestieren sich fantastische Landschaften mit zarten Anflügen einer Figürlichkeit. Die Bilder können allerdings schon mal aus geschreddertem Altmetall, Draht, Strechfolie, Heißkleber oder Champagnerkreide gefertigt sein.

Matthias Reichelt

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