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Arbeiten von Beth Letain in der Galerie Peres Projects.

© Matthias Kolb / Peres Projects, Berlin

Beth Letain in der Galerie Peres Projects: Die Suche nach dem perfekten Bild

"Ultrapath": Die kanadische Künstlerin und ausgebildete Wissenschaftlerin Beth Letain betreibt in der Galerie Peres Projects Farbforschung.

Der Titel der Ausstellung „ultrapath“ hält, was er verspricht. Die kanadische Newcomerin Beth Letain zeigt in elf neuen Arbeiten in der Galerie Peres Projects brillant „optimierte“ Versionen. Die Künstlerin, Jahrgang 1976, wurde als Wissenschaftlerin ausgebildet; nicht von ungefähr verweist der Begriff „ultrapath“ auf ein technisches Verfahren, das der Verbesserung von Energieeffizienz, Übertragbarkeit und Ressourcennutzung dient.

Eine leidenschaftliche Forscherin ist Letain auch in der Malerei. Erst vor zehn Jahren machte sie in New York ihren Abschluss in Malerei. Seitdem konzentriert sie sich darauf, ihr Metier zu erforschen und setzt dabei auf einfachste Formen und konstruktivistische Reduktion, auf Rechtecke, Quadrate, Linien.

In der Arbeit „Blushing Invaders“ schichtet sie Farbstreifen übereinander, in „Dayfall“ malt sie die gesamte Bildfläche aus (alle Werke zwischen 2500 und 35 000 Dollar). Letain legt Versuchsreihen an: Stets wird wiederholt, optimiert und verfeinert, bis sie das „beste“ Ergebnis auswählt und es auf die Leinwand überträgt, mit Ölfarbe, Schicht für Schicht. Schließlich schleift sie die Farbe zum Teil wieder ab, so dass eine samtige Oberfläche entsteht.

Dabei wirken die satten, leuchtenden Farben, das Lila, Pink, Rot und Blau der Vierecke, Stapel und Platten irrwitzig schwerelos, im spürbaren Gegensatz zur expressiven Geste des breiten Pinselstrichs. Obwohl geometrisch in der Form, hat ihre Arbeit haptische, physische Qualitäten. Denn ihre Suche nach der perfekten Komposition zahlt sich aus: Am liebsten möchte man sich zwischen den Volumen und Rastern hindurch in die Räume begeben, die Beth Letains Kunst dem Betrachtet eröffnet.

Bis 21. 6. Peres Projects, Karl-Marx-Allee 82, Gallery Weekend: Sa/So 11 – 19 Uhr, sonst Mo – Fr, 11 – 18 Uhr

Heike Fuhlbrügge

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