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Spitzenstücke für Sammler. Ein Blick auf die Messe.

© Designbörse

Berlins Designbörse im Wandel: Früher Vintage-Flohmarkt, heute Möbel für 20.000 Euro

Bei der Designbörse im Loewe-Saal in Moabit präsentieren sich Händler, Galeristen und Sammler. Dieses Jahr steht die Messe im Zeichen des Bauhaus-Jubiläums.

Das Bauhaus macht – natürlich – auch vor Berlins Designbörse nicht halt. Man kann bereits ahnen, dass es am kommenden Wochenende an zahlreichen Ständen sehr formvollendet, freischwingend und funktional zugeht.

Andere Händler wie der Berliner Salon oder die Galerie Zeitlos bieten genau das Gegenteil und schlagen im Loewe-Saal, einer Industriearchitektur von 1896 in Moabit, mit Memphis-Möbeln aus den achtziger Jahren oder Midcentury-Objekten von Charles & Ray Eames etwa auf.

Die Adresse ist neu, das Konzept der Designbörse geblieben. Wie schon im Obergeschoss der Galeria Kaufhof am Ostbahnhof präsentieren sich rund 50 internationale Händler, Galeristen und private Sammler, die sich von Stücken trennen möchten.

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Auch das Münchner Auktionshaus Quittenbaum stand bereits in den vergangenen Jahren für eine kostenlose Experten-Schätzung (16.11., 15–18 Uhr) bereit: Arthur Floss, Leiter der Abteilung Modernes Design, wird mitgebrachte Stücke während der neunten Ausgabe erneut begutachten.

Preislich bewegt sich das Angebot inzwischen bis in Höhen von 20 000 Euro. Eine Region, die deutlich macht, was sich dann doch über die Jahre verändert hat: Aus dem einstigen Vintage-Flohmarkt ist eine ernstzunehmende Messe geworden, zu der viele Teilnehmer inzwischen ihre Spitzenstücke mitnehmen.

[9. Berliner Designbörse, Loewe-Saal, Wiebestr. 42, 15–17.11.. Weitere Informationen unter: www.design-boerse-berlin.de]

Ein Beispiel dafür ist das Berliner Auktionshaus Dannenberg. An seinem Stand zeigt es die wegweisenden Entwürfe von George Nakashima, einer führenden Figur der amerikanischen „Craft“-Bewegung.

Neben dem Captain Chair, der bereits 1944 in Produktion ging und einige Zeit auch von Knoll hergestellt wurde, hält Dannenberg auch zwei seiner berühmten Conoid Chairs bereit – ein freitragender Stuhl auf zwei Beinen, der Ende der 1950er Jahre auf den Markt kam und nur entfernt an die Freischwinger des Bauhauses denken lässt. George, ein Meister der subtilen Verarbeitung von Holz, fertigte das Möbel mit den interessanten Sitzmulden komplett aus seinem Lieblingsmaterial – natürlich!

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