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Der diesjährige Präsident. Schauspieler Jeremy Irons.

© Antonello&Montesi

Berlinale 2020: Jeremy Irons ist Jurypräsident

Der britische Film- und Theaterschauspieler Jeremy Irons übernimmt im 70. Jubiläumsjahr der Berlinale die Präsidentschaft der Wettbewerbs-Jury.

Der britische Film- und Theaterschauspieler Jeremy Irons wird Präsident der Internationalen Jury der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Das gab die Presseabteilung der Berlinale am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Festivalleitung freue sich, Jeremy Irons für die Jubiläumsausgabe gewonnen zu haben: „Die ikonischen Figuren, die Jeremy Irons verkörpert hat, und sein unverwechselbarer Stil haben mich auf meiner cineastischen Reise begleitet und mir die Komplexität der menschlichen Natur vor Augen geführt. Ich schätze Jeremy Irons als Mensch wie als Künstler und bin stolz, ihn als Jurypräsident für die 70. Ausgabe der Berlinale begrüßen zu dürfen“, kommentierte Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Berlinale.

Anlässlich seiner Jurypräsidentschaft erklärte Jeremy Irons „Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, dass ich die Rolle des Jurypräsidenten der Berlinale 2020 übernehmen darf – einem Festival, das ich seit langer Zeit bewundere und das ich immer gerne besucht habe. Für das Festival in Berlin Jurypräsident zu sein, ist mir ein besonderes Vergnügen: Es bietet mir nicht nur die Gelegenheit, in diese großartige Stadt zurück zu kehren, sondern auch die ausgewählten Filme anzusehen und deren Vorzüge mit meinen Jurykolleg*innen zu diskutieren.“

2011 war Jeremy Irons erstmals bei der Berlinale zu Gast, als Hauptdarsteller in dem Wettbewerbsbeitrag „Margin Call“ („Der große Crash - Margin Call“) von J.C. Chandor. Mit Bille Augusts „Night Train to Lisbon“ („Nachtzug nach Lissabon“), den die Berlinale im Wettbewerb außer Konkurrenz zeigte, kam der Schauspieler 2013 zum Festival zurück.

Eine lange Karriere im Autoren- und Genrekino

Im laufe seiner Karriere arbeitete Irons mit zahlreichen internationalen Regisseur*innen wie David Lynch („Inland Empire“, 2006), Ridley Scott („Kingdom of Heaven“, 2005), Volker Schlöndorff („Un amour de Swann“, 1984), Louis Malle („Damage“, 1992) und Bernardo Bertolucci („Stealing Beauty“, 1996) zusammen.

Weltweite Bekanntheit als Filmschauspieler erlangte Jeremy Irons 1981 durch seine Hauptrolle in der Serie „Brideshead Revisited“ („Wiedersehen mit Brideshead“) und durch das viktorianische Drama „The French Lieutenant’s Woman“ („Die Geliebte des französischen Leutnants“, 1981) von Karel Reisz, für das er gemeinsam mit Meryl Streep vor der Kamera stand.

Zuvor war er vor allem als Theaterschauspieler bekannt, unter anderem am Londoner West End. Als Teil der Royal Shakespeare Company blieb er auch nach seinem Leinwanddebüt dem Theater treu. 1984 hatte er seinen ersten Broadwayauftritt in Tom Stoppards „The Real Thing“ („Das einzig Wahre“) und erhielt dafür den Tony Award.

Der Schauspieler wurde mehrfach mit renommierten internationalen Filmpreisen geehrt. Für seine Darstellung als Claus von Bülow in „Reversal of Fortune“ („Die Affäre der Sunny von B.“) von Barbet Schroeder erhielt er 1991 sowohl den Golden Globe als auch den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Auch 2006 wurde er mit einem Golden Globe ausgezeichnet, als Bester Nebendarsteller in der Serie „Elizabeth I“. 2002 erhielt er den Ehren-César für sein Lebenswerk.

Zu Irons bekanntesten Rollen gehören außerdem die des Schurken Gruber im Actionfilm „Die Hard: With a Vengeance“ („Stirb langsam - Jetzt erst recht“, 1994), des Musketiers Aramis in „The Man in the Iron Mask“ („Der Mann in der eisernen Maske“, 1998) und die von Franz Kafka in Steven Soderberghs biografischem Thriller „Kafka“ (1991). In der Originalfassung von „The Lion King“ („König der Löwen“, 1994) war er zudem die Stimme des Bösewichts Scar.

Nach Juliette Binoche im vergangenen Jahr geht die Jurypräsidentschaft der Berlinale somit wieder an die Schauspielzunft. Das gleiche gilt für die Hommage: 2019 wurde Charlotte Rampling mit dem Goldenen Ehrenbären geehrt, dieses Jahr geht die Auszeichnung an die ebenfalls britische Schauspielerin Helen Mirren. (tsp)

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