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Superhelden. Die Kids aus dem kenianischen Film "Supa Modo".

© One Fine Day Films / Enos Olik / Berlinale

Berlinale 2018: Filme für Kinder und Jugendliche im Überblick

Animation, Roadmovie, Kurzfilme aus der DDR: Das Angebot für Kinder und Teens in den Berlinale-Sektionen Generation Kplus und 14 Plus.

Wer ins Unbekannte aufbricht, kehrt verändert zurück. Eine Reise der besonderen Art erleben der Elefant Sebastian und die Katze Mika in "Die unglaubliche Geschichte", mit dem Generation Kplus seinen Wettbewerb für die Fünf- bis 13-Jährigen eröffnet. Das Gespann ist in einer riesigen Birne unterwegs, die der durchgeknallte Professor Glykose zu einem Segelboot umgebaut hat. Der Animationsfilm ist ein Paradebeispiel für skandinavisches Kinderkino, das sich seit jeher mit qualitativ anspruchsvollen Filmen einen Namen gemacht hat. Aus Skandinavien kommen auch das Roadmovie "Los Bando", der dänische Zeichentrickfilm "Cirkeline", "Coco und das wilde Nashorn" sowie der animierte Kinderkrimi "Gordon und Buffy".

Im realen Hier und Jetzt ist hingegen das Großstadtabenteuer "Cléo und Paul" angesiedelt. Die dreijährige Titelheldin verläuft sich beim Spielen in einem Pariser Park, ist plötzlich allein in der Stadt, die aus der Kinderperspektive gezeigt wird. Von Frankreich aus geht es im Kinosaal in die ganze Welt, etwa in "Supa Modo" zur unheilbar kranken Jo in Kenia, die davon träumt, einen Superheldenfilm zu drehen, in die Berge Tibets und nach Japan zu Ao, der in einem geheimnisvollen Mädchen eine Vertraute findet. Neben den 14 Langfilmen und drei Kurzfilmprogrammen präsentiert Generation Kplus mit der Defa-Stiftung zudem ein Programm mit sechs Kurzfilmen aus der DDR, darunter der "Der Angsthase" von Lothar Barke.

Immer wieder rücken auch die Eltern in den Blick

Zu sich selbst finden, ohne allein zu sein, dieses Bedürfnis Jugendlicher zieht sich als roter Faden durch die 16 Langfilme von Generation 14plus. Dabei kristallisiert sich Liebe als zentrales Thema heraus. So im Eröffnungsfilm "303" von Hans Weingartner, in dem sich Jan und Jule beim Reisen durch Europa und beim Diskutieren näherkommen. Théo und Mag wiederum streiten im kanadischen Beitrag "Les Faux Tatouages" nicht über den Kapitalismus, sondern über die Dead Kennedys und Metallica. Für Norge im Drama "Danmark" besteht das Leben aus Kiffen und Partys – bis die 16-jährige Josefine ihm eröffnet, dass sie schwanger ist.

Immer wieder rücken in den Filmen auch die Eltern in den Blick, oft sind sie bedürftiger als ihre Kinder. In "Adam" muss sich der stumme Junge mit seiner Mutter auseinandersetzen, die ihr Leben lang nur gefeiert hat. Auch "Retablo" aus Peru, der israelische Jugendfilm "Para Aduma" und das iranische Drama "Dressage" um das Mädchen Golsa handeln von jugendlicher Selbstbehauptung. Die Jugend begehrt auf, meist sind die jungen Frauen und Männer einsame Kämpfer.

Kirsten Taylor

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