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Hüttensterben. "Die letzte Schicht" (1964) von Rudolf Holtappel.

© Stiftung Situation Kunst/LVR-Industriemuseum

Ausstellung im Willy-Brandt-Haus: Leben im Ruhrgebiet

Alles schwarz vor Dreck: Kohlebergbau hat das Ruhrgebiet 150 Jahre geprägt. 2018 schließt die letzte Zeche. Eine Ausstellung im Willy-Brandt-Haus zeigt das Leben im Pott.

Von Muhamad Abdi

Der Kohlebergbau hat das Ruhrgebiet seit 150 Jahren geprägt, mit der Zeche Prosper Haniel in Bottrop schließt 2018 die letzte Zeche. Grund genug für das Willy-Brandt-Haus mit einer Ausstellung der Bochumer Stiftung Situation Kunst an das Leben der Kumpel zu erinnern. Neben Aufnahmen von Bernd und Hilla Becher hängen 55 Schwarz-Weiß-Fotografien der 60er und 70er von Rudolf Holtappel im Lichthof – Aufnahmen von industriellen Landschaften und Bergarbeitern. Der Fotograf (1923 – 2013) porträtierte über Jahrzehnte die Industrieareale und die dort lebenden Menschen. Er selbst wohnte mittendrin. Im dritten Stock sind weitere Fotografien zu sehen: Farbaufnahmen von Joachim Brohm aus den 80er-Jahren und Jitka Hanzlová aus den letzten zwei Jahrzehnten.

Aufnahme von Bernd und Hilla Becher (1972) in Oberhausen.
Aufnahme von Bernd und Hilla Becher (1972) in Oberhausen.

© LVR-Industriemuseum

Neben den Fotografien zeigen Dokumentarfilme von Marco Kugel und dem US-Bildhauer Richard Serra, wie es damals war – alles schwarz vor Dreck. Die Bergleute arbeiteten schwer unter Tage, viele starben früh. Die Zeche prägte ihren Alltag, belastete die Umwelt. Die Aufnahmen zeigen einerseits den Stolz der Kumpel, bei Demonstrationen aber auch ihre Unzufriedenheit, vor allem die Angst, den Job zu verlieren – wie es ja auch kommen sollte.

Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstr. 140, bis 26. Mai, Di-So 12-18 Uhr

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