zum Hauptinhalt
Georges de La Tours Gemälde „La fillette au brasier“ entstand um 1664.

© Lempertz

Auktion bei Lempertz: Im Glanz der Glut

Das Kölner Auktionshaus Lempertz erwartet einen Altmeister-Rekord für ein Gemälde von Georges de la Tour.

Vor acht Jahren erzielte man bei Lempertz für den „Alten Maler in seinem Atelier“ von Gerard Dou gut 3,8 Millionen Euro. Ein Rekord für ein Altmeister-Gemälde in Deutschland, den das Kölner Auktionshaus nun selbst knacken will.

Bis zu vier Millionen Euro erwartet man für ein Bild aus der Sammlung Bischoff. Der 2005 verstorbene Unternehmer Hinrich Bischoff, der in Bremen und Berlin lebte, hatte ein unbestechliches Auge für erstklassige Werke des 16. und 17. Jahrhunderts. Darunter ein Gemälde des Holländers Mrinus van Reymerswale, dessen „Geldverleiher“ die Experten von Lempertz auf mindestens 200.000 Euro taxieren. Oder das Andachtsbild einer betenden Maria von Quinten Massys, der im Antwerpen der Renaissance zu den führenden Malern zählte. Die kleine Tafel, um 1520 datiert, wird auf 500.000 Euro geschätzt.

Die letzte Nachtszene des Malers in Privatbesitz

Das Spitzenstück der Auktion aber stellt ein Gemälde von Georges de La Tour dar. Um 1646 schuf der Meister nächtlicher Szenen das Porträt einer jungen Frau im Schein glühender Kohlen. „La fillette au brasier“ zählt zu den charakteristischen Nachtbildern des barocken Malers, andere hängen in Institutionen wie dem Louvre, dem Metropolitan Museum of Art oder dem Tokyo Fuji Art Museum. Knapp 50 Gemälde werden dem Künstler zugeschrieben, und das Mädchen mit seinem von der Glut erleuchteten Leibchen und den fein sich kräuselnden Ärmeln des nur schemenhaft erkennbaren Kleides ist die letzte Nachtszene in Privatbesitz. Ein museales Stück und seit 1975 in der Sammlung Bischoff, die es in zahlreiche museale Ausstellungen gab.

Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen

Entsprechend erwartungsvoll blickt man bei Lempertz auf die Kölner Auktion am 8. Dezember. In Berlin findet derzeit die Vorbesichtig statt, „La Fillette au braisier“ hängt in Lempertz’ Dependance – gemeinsam mit weiteren Highlights der kommenden Versteigerungen. Dazu zählen, neben weiteren Bildern der Sammlung Bischoff, ein Porträt von Heinrich George, das Gert Heinrich Wollheim 1928 von dem Schauspieler fertigte, zwei kleine Formate von Max Liebermann, eine monumentale Fotografie von Thomas Struth, zwei Schatullen von Abraham Roentgen und Meißner Porzellan aus der bedeutenden Sammlung Tono Dreßen.

Kunsthaus Lempertz, Neumarkt 3, Köln. Auktionen ab 12. November, www.lempertz.com

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false