zum Hauptinhalt
Auf lange Schlangen müssen sich die Besucher der "ImEx" einstellen.

© AFP / JOHN MACDOUGALL

Alte Nationalgalerie: Warten auf Karten

Bei der „Impressionismus, Expressionismus“-Ausstellung verzichten die Veranstalter auf das Online-Ticketsystem. Das hatte bislang längere Wartezeiten verhindert.

Rund 1,2 Millionen Besucher besuchten 2004 die MoMA-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie, in der Werke aus dem Yorker Museum of Modern Art zu sehen waren. Die Folge: rekordverdächtige Schlangen vor dem Eingang mit bis zu zwölf Stunden Wartezeit. Schlangen dürfte es nun wieder geben, bei der „Impressionismus, Expressionismus“-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie – allerdings hausgemachte. Denn die Staatlichen Museen verzichten diesmal auf ein Ticketsystem, das die Wartezeiten erheblich verkürzte.

Der Besucherdienst der Staatlichen Museen nannte die enge Eingangssituation des Hauses, die keine zwei Schlangen zuließe, als Grund dafür, dass Besucher vor Ort ihr Ticket erwerben müssen. Auch könne man die Aufenthaltsdauer weniger genau einschätzen als sonst, weil Dauer- und Sonderausstellung nicht voneinander getrennt sind.

Benachrichtigung per SMS

Eingeführt wurde das Online-System 2007 vom Verein der Freunde der Nationalgalerie als Reaktion auf den Besucheransturm bei der „MoMA“-Ausstellung. Neben den teuren Vip-Tickets für einen schnelleren Einlass gab es fortan Eintrittskarten mit Wartenummern – so konnten Besucher genau sehen, an welcher Stelle der virtuellen Schlange sie sich befanden. Eine halbe Stunde vor Einlass wurden sie per SMS informiert. Bei Blockbuster-Ausstellungen wie „Gesichter der Renaissance“ im Bodemuseum bewährte sich das System.

Bei der großen Sommerausstellung in der Alten Nationalgalerie hat nun der Besucherdienst der Staatlichen Museen wieder den Service übernommen. Offenbar ist er mit dem System nicht zufrieden. Nur wer 30 Euro für ein Vip-Ticket bezahlt, bekommt eine reservierte Einlasszeit. „Die Warteliste ist aus unserer Sicht die beste Möglichkeit für die Besucher, die Wartezeit mit sinnvollen Dingen zu verbringen“, sagt hingegen Katharina von Chlebowski, Geschäftsführerin des Vereins der Freunde, der die Lizenz für das Online-Ticketing besitzt. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei man auf ein zufriedenes Publikum angewiesen.

Zur Startseite