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Ärchäologie: 7000 Jahre alte Gräber entdeckt

Archäologen haben nahe Göttingen zwei Tote ausgegraben, die dort vor 7000 Jahren bestattet wurden. In der Nähe befindet sich die älteste bekannte Siedlung Norddeutschlands - und die Autobahn 7, die demnächst ausgebaut werden soll.

Bei Ausgrabungen in der Nähe der Autobahn 7 westlich von Göttingen haben Archäologen zwei rund 7000 Jahre alte Gräber entdeckt. Die Grabstätten liegen direkt neben den Resten eines jungsteinzeitlichen Hauses. Es handele sich um sogenannte Hockerbestattungen ohne Beigaben, sagte Grabungsleiter Andreas Ströbl. Dabei wurden die Toten mit angezogenen Beinen in die Grabgrube gelegt. Das Haus gehörte zu einer mindestens ein Dutzend Gebäude umfassenden jungsteinzeitlichen Siedlung. Dort lebten die frühesten bekannten Bauern Norddeutschlands.

Auffallend sei der gut erhaltene Zustand eines der beiden Skelette, sagte die Anthropologin Birgit Großkopf von der Universität Göttingen. Es handele sich um einen erwachsenen Mann, "der nicht älter war als 30 Jahre". In der anderen Grabstelle fanden die Wissenschaftler dagegen nur noch einen so genannten Skelettschatten. Um diese Reste mit feinsten Werkzeugen im Boden freizulegen, habe sie zusammen mit einem Kollegen knapp eine Woche benötigt, sagte die Archäologie-Studentin Swantje Friebe.

Bereits Ende der 1990er Jahre hatten die Archäologen die ersten Spuren der 7000 Jahre alten Siedlung gefunden. Die Entdeckung galt damals als wissenschaftliche Sensation. Nach und nach spürten die Forscher mehrere Gräber aus der Zeit um 5000 vor Christus auf. Die Grabungen neben der Autobahn sollen noch bis Juni fortgesetzt werden. Im kommenden Jahr beginnen auf dem Areal die Arbeiten zum sechsspurigen Ausbau der A 7. (jvo/dpa)

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