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Schmeckt wie eine Kindergeburtstagsparty. Allerdings entsteht viel weniger Müll. Die zwei Papierchen und Servietten passen nachher in eine Faust.

© Moritz Honert

Imbisstest: So schmeckt es bei Subway

Die Peperoni brennt, die Gürkchen sind sauer, die Honey-Mustard-Soße erinnert an Gummibärchen: Kindergeburtstagsparty im Mund!

In der gehobenen Gastronomie gehört es ja heute zum guten Ton, keine Entscheidungen mehr treffen zu dürfen. À la carte? Gegessen wird, was auf den Tisch kommt! Koch und Kalender bestimmen, was es gibt, gelegentlich noch der Erzeuger. Jedenfalls nicht der Gast.

Die Kombinationsmöglichkeiten gehen in die Milliarden

Gut möglich also, dass man sich beim Betreten einer Filiale des US-Sandwich-Imperiums Subway leicht überfordert fühlt. Allein fünf Sorten Brot stehen zur Auswahl, dazu ein Dutzend Beläge von Pulled Pork über Schinken bis zu mariniertem Hühnchen. „Käse dazu?“ Ja. „Geschmiert oder in Scheiben?“ Äh ... Paprika, Oliven, Zwiebeln, Salat? Sechs Soßen sind im Angebot. „Noch Salz und Pfeffer drauf?“ Auch ohne Sparmenüaufstockungspläne (plus 2,50 Euro), Tagesangebote und saisonale Extras (derzeit Avocado für 50 Cent mehr) gehen die Kombinationsmöglichkeiten in die Milliarden.

Die Kollegen vom New Yorker „Time Out“ kamen mal zu dem Urteil, dass man von allen „Subs“ - wie die belegten Brote hier heißen - ohne Salami die Finger lassen sollte. Zu fade. Weil aber nicht so ganz ersichtlich ist, wo das 1965 in Connecticut gegründete Franchise-Unternehmen sein Fleisch herbekommt, fällt die Wahl heute auf ein „Veggie Patty“ mit Vollkornbrot. Dazu „Tuna“, den allerdings im Wrap.

Fade? Im Gegenteil, es knallt

Durch den Glastresen darf man zugucken, wie ein „Sandwich Artist“ mit flinken plastikbehandschuhten Händen und einer Eiskugelzange Thunfisch auf dem Fladen drapiert, dann das Brot in einen Ofen schiebt, ein Kollege den Salat türmt und eine dritte Kraft schon mal abkassiert. „Ein Sub, ein Wrap macht 8,40 Euro.“

Das Preis-Mengen-Verhältnis geht ok. Das Brot ist allerdings keine Offenbarung, sehr weich, sehr süß. Da macht der Wrap, wenn auch ein wenig blass, deutlich mehr Spaß. Überraschend nah an der Textur von Hamburgern ist der Veggie Patty, der unter anderem aus Ei, Pilzen und Soja zusammengebaut wird. Auch der Thunfisch ist in Ordnung, den hat man an vielen Buffets schon deutlich wattiger serviert bekommen.

Um das zu schmecken, ist allerdings Konzentration gefragt. Fade? Im Gegenteil. Es knallt. Und zwar überall gleichzeitig. Die Peperoni brennt, die Gürkchen sind sauer, die Honey-Mustard-Soße schmeckt nach Gummibärchen. Kindergeburtstagsparty im Mund! Mit dem Unterschied, dass bei dieser hier kaum Verpackungsmüll anfällt. Die zwei Papierchen und Servietten passen in eine Faust.

Adresse:  Mall of Berlin, Leipziger Platz 12/13 & mehr als 600 Mal in Deutschland
Im Netz: subway.com

Geöffnet: Mo-Sa 10-21 Uhr

Interessanter Nachbar: Hasir Burger

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