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Gesundheit: Riskante Hormontherapie

Progestin erhöht Brustkrebsgefahr

Frauen müssen bei langfristiger Hormonersatztherapie aus Östrogenen und Progestin mehreren Untersuchungen zufolge mit einem deutlich erhöhten Brustkrebsrisiko rechnen. Das berichtet das USFachblatt „Jama“. Eine Analyse von 51 Studien zum Thema ergab, dass bei einer Behandlungsdauer von fünf oder mehr Jahren die Krebsgefahr um 53 Prozent steigt.

Das Team vom Fred Hutchinson Krebsforschungszentrum in Seattle (US-Bundesstaat Washington) stützt sich auf Daten von knapp 2000 Amerikanerinnen im Alter von 65 bis 79 Jahren, die diese Hormone mehrere Jahre angewandt hatten. Die Kombinationstherapie kann Frauen über die Unannehmlichkeiten der Wechseljahre helfen, wird aber auch von vielen älteren Frauen genutzt.

Es stellte sich heraus, dass die Östrogenbehandlung nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko einherging – auch nicht wenn sich die Behandlung auf 25 Jahre oder noch mehr erstreckte. Als eine Gefahr erwies sich dagegen die kombinierte Therapie mit Progestin. Und diese Gefahr wuchs mit den Behandlungsjahren. Außerdem führte die Behandlung dazu, dass Ärzte den Brustkrebs nun erst später erkannten.

Das synthetische Hormon Progestin hat ähnliche Eigenschaften wie das natürliche Gelbkörperhomon Progesteron, das beim Menstruationszyklus eine Rolle spielt. Das Fazit der Forscher: „Die Befunde mehren sich, dass die Zugabe von Progestin zur Hormonersatzbehandlung einen ungünstigen Effekt auf das Brustkrebsrisiko hat.“ Tsp

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