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Gesundheit: Das Leiden der Dichter und Denker

Aus der „Matratzengruft“ seiner Pariser Wohnung schrieb er immer wieder über seine Krankheit: Der Dichter Heinrich Heine (1797–1856) litt unter „Rückenmarksschwindsucht“. Das Leiden war wohl Spätfolge der Syphilis.

Aus der „Matratzengruft“ seiner Pariser Wohnung schrieb er immer wieder über seine Krankheit: Der Dichter Heinrich Heine (1797–1856) litt unter „Rückenmarksschwindsucht“. Das Leiden war wohl Spätfolge der Syphilis. Jedenfalls berichtet der Sozialist Ferdinand Lassalle, der Dichter habe, auf seinen Genitalbereich deutend, gesagt: „Sehen Sie, welcher Undank! Diese Partie, für die ich so viel getan habe, hat mich so weit gebracht.“

Auch die zwölf Jahre dauernde geistige Umnachtung des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844–1900) wird immer wieder mit der Geschlechtskrankheit in Verbindung gebracht. Der Denker soll sich als Student in einem Kölner Bordell angesteckt haben.

Der französische Schriftsteller Guy de Maupassant (1850–1893) hatte viele Jahre panische Angst vor einer Ansteckung, vor allem anlässlich seiner Reisen in die neuen französischen Kolonien in Nordafrika. 1877 schrieb er einem Freund sarkastisch: „Ich habe die Syphilis und brauche keine Angst mehr davor zu haben, sie mir zu holen.“ Ab 1890 zeigten sich bei ihm Spätsymptome wie Augenbeschwerden und Lähmungen. Mit Kuraufenthalten und Rauschmitteln versuchte er sie zu lindern. Nach einem Suizidversuch im Jahr 1892 lebte er noch18 Monate in geistiger Umnachtung in einer Pariser Klinik. Er starb mit 43 Jahren.

Goethe dagegen war auf der Hut: Mehr als 100 Jahre zuvor schrieb er aus Italien, er fürchte die „französischen Einflüsse“, die von der „bequemen Lust“ mit leichten Mädchen drohten. aml

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