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Zu dem Erdrutsch in der Kommune Gjerdrum war es bereits am frühen Morgen des 30.Dezember gekommen.

© Terje Pedersen//dpa

Zweijähriges Mädchen unter Erdrutsch-Opfern: Suche nach Überlebenden in Norwegen geht weiter

Die Retter wollen nicht aufgeben: Drei Vermisste des Unglücks in Ask werden noch gesucht. Doch die Kälte spielt gegen die Helfer.

Fünf Tage nach dem Erdrutsch in Norwegen schwinden die Hoffnungen der Rettungskräfte, noch Überlebende zu finden - sie ganz aufgeben wollen sie aber nicht. "Wir befinden uns noch in einem Rettungseinsatz, das bedeutet, dass wir glauben, noch Überlebende finden zu können", sagte Einsatzleiter Roger Pettersen am Montag vor Journalisten. Allerdings konnten von den zehn Vermissten bislang sieben nur noch tot geborgen werden.

Darunter ist auch ein zweijähriges Mädchen. Die zuständige Polizei gab am späten Sonntagabend die Namen von vier weiteren umgekommenen Personen bekannt - neben dem 2018 geborenen Mädchen auch ihr 40 Jahre alter Vater sowie eine 54-Jährige und ein 29-Jähriger.

Bereits zuvor hatte die Polizei die Identität des ersten entdeckten Todesopfers, eines 31-jährigen Mannes, veröffentlicht. Damit sind bislang fünf der sieben gefundenen Opfer identifiziert.

Auch die 31 Jahre alte Mutter des kleinen Mädchens gehörte zu den ursprünglich zehn Vermissten. Ob sie zu den beiden bisher nicht identifizierten Toten zählt oder weiterhin vermisst wird, ist unklar. Nach Angaben des norwegischen Rundfunksenders NRK war die Frau schwanger.

Schnee und Kälte erschweren Rettungsarbeiten

Zu dem heftigen Erdrutsch in Ask in der Kommune Gjerdrum rund 40 Kilometer nordöstlich von Oslo war es am frühen Morgen des 30. Dezembers gekommen. In der Folge wurden zehn Menschen vermisst. Bislang konnten sieben Tote im mehrere hundert Meter langen und breiten Katastrophengebiet gefunden werden.

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Schnee, Kälte und der instabile Boden erschweren die Arbeit der Rettungskräfte. "Die Kälte spielt natürlich gegen uns", sagte der Leiter der medizinischen Einsatzkräfte vor Ort, Halvard Stave. Sollte es aber dort, wo die Verschütteten seien, Luftkammern in den Erdmassen geben, sei es durchaus möglich, dass sie noch leben.

Nach Angaben der Behörden war ein Gebiet von insgesamt etwa 280.000 Quadratmetern ins Rutschen geraten. Mehr als tausend Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Einige von ihnen konnten mittlerweile in ihre Häuser zurückkehren.

Am Sonntag besuchten der norwegische König Harald und seine Frau Sonja den Unglücksort, auch Regierungschefin Erna Solberg hatte sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

Das Erdreich in dem Gebiet besteht aus einem speziellen Lehm, der in Norwegen und Schweden verbreitet ist und sich schnell verflüssigen kann. Die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Erdrutsches in der Region ist nach Angaben der norwegischen Wasser- und Energieverwaltungsbehörde (NVE) jedoch gering. (dpa/AFP)

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