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Am 31. Oktober 2021 endet die Sommerzeit (MESZ), es ist wieder mitteleuropäische Normalzeit, auch Winterzeit genannt.

© dpa/Christoph Soeder

Zeitumstellung in der Nacht zu Sonntag: An Halloween wird wieder an der Uhr gedreht

Noch gibt es die Zeitumstellung in Europa. Doch wann genau ist sie und warum wird sie nicht abgeschafft? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Jedes Jahr stellen sich die gleichen Fragen: Wird die Uhr vorgestellt oder wird die Uhr zurückgestellt? Wann werden die Uhren umgestellt? Wann beginnt die Winterzeit? Wann beginnt die Sommerzeit? Und schließlich: Wann wird die Zeitumstellung endlich abgeschafft?

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Diese Frage tritt meist dann auf, wenn es wieder heißt, die Uhren werden vorgestellt. Dann wird die Zeitumstellung zum Dieb und stiehlt eine Stunde Schlaf. Weniger kritisch wird die Zeitumstellung hingegen im Winter betrachtet. Hier darf man eine Stunde länger im Bett liegen. Doch auch hier treten Probleme für den Schlaf-Wach-Rhythmus auf.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Zeitumstellung:

Zeitumstellung 2021: Wann werden die Uhren umgestellt? 

Auch 2021 werden die Uhren wieder umgestellt. Beim Anblick der goldbraunen Baumkuppeln und herunter rieselnden Blätter stellen sich nun viele wieder die Frage, wann ist die nächste Zeitumstellung. Dieses Jahr findet der Wechsel von der Sommer- zur Winterzeit am 31. Oktober statt. 

Werden die Uhren vor- oder zurückgestellt?

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Vieler Orts wird an diesem Tag Halloween gefeiert. Für Evangelen ist am 31.Oktober das Reformationsfest zu Gedenken von Martin Luther.

Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?

Unmut gegenüber der Zeitumstellung ist nichts neues. Bereits 2018 sprachen sich in einer EU-weiten Befragung 84 Prozent für ein Ende des Zeitenwechsels aus. Daraufhin stimmte das Europaparlament im Frühjahr 2019, die Uhren ein letztes Mal im Jahr 2021 umzustellen.

Jean-Claude Juncker, früherer Kommissionspräsident der EU, schaut am Ende einer Pressekonferenz auf seine Uhr.
Jean-Claude Juncker, früherer Kommissionspräsident der EU, schaut am Ende einer Pressekonferenz auf seine Uhr.

© dpa/Virginia Mayo/AP

Seitdem hat sich auf EU-Ebene wenig getan. Um den Beschluss durchzusetzen, müssen die einzelnen Mitgliedstaaten eine Einigung finden. Sie sollen zwar selbst entscheiden können, ob sie eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit einführen möchten. Um einen Flickenteppich verschiedener Regelungen in Europa zu vermeiden, benötigt es jedoch einen gemeinsamen Kompromiss. Vor allem beim Flug- und Bahnverkehr könnte die Einführung verschiedener Zeitzonen sonst zu Chaos führen.

Welche Eselsbrücken helfen bei der Zeitumstellung?

Es gibt viele Eselsbrücken, um sich die Richtung der Zeitumstellung zu merken. So besagt ein Merkspruch: “Im Frühjahr muss man früh aufstehen.” Denn: Im Frühling wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Im Umkehrschluss werden die Uhren im Herbst um eine Stunde zurückgesetzt.

Manche veranschaulichen sich die Zeitumstellung, indem sie den Wechsel mit einem Thermometer vergleichen. Während wir im Sommer Plusgrade haben, sinken die Temperaturen im Winter oft auf Minusgrade. Im Frühling addieren wir also eine Stunde von 2 Uhr auf 3 Uhr, im Winter subtrahieren wir eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr ab.

Oder: „Im Sommer stellt man die Gartenmöbel ‚vor‘ die Tür, im Winter stellt man sie ‚zurück‘ in den Schuppen.“ Zeiger vor, Zeiger zurück.

Welche Probleme bringt die Zeitumstellung mit sich?

Obwohl wir im Herbst also eine Stunde Schlaf gewinnen, freuen sich die wenigsten über die Umstellung. Einer Forsa-Erhebung zufolge befürworten 72 Prozent der Deutschen eine Abschaffung der Zeitumstellung. Die Umfrage wurde im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit im Februar 2021 durchgeführt.

[Lesen Sie hier bei T+: Warum Impfunwillige Nachteile in Kauf nehmen müssen – Wenn es nicht anders geht, ist 2G ethisch legitim“]

24 Prozent der Befragten gaben an, dass die Zeitumstellung sie gesundheitlich belastet. 85 Prozent berichteten von Müdigkeit und Abgeschlagenheit, mehr als Zwei-Drittel erzählten, sie hätten Probleme beim Einschlafen. Bei jedem Zehnten löste der Wechsel von Sommer- zu Winterzeit depressive Verstimmungen aus.

Ärzte erklären diese psychische und gesundheitliche Belastung anhand unserer inneren Uhr. Durch den Zeitenwechsel wird der Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen aus der Bahn geworfen, der Körper muss sich neu finden. In der Regel verschwinden die aufgeführten Symptome nach ein paar Tagen, bei manchen Menschen können sie jedoch länger anhalten.

Sommerzeit oder Winterzeit?

In Deutschland befürworten Experten die Dauereinführung der Winterzeit, auch Normalzeit genannt. Hierzulande gleicht sich die Winterzeit unserem Tageslicht am besten an und gewährleistet damit einen besseren Wach-Schlaf-Rhythmus.

In anderen Teilen der EU, wie zum Beispiel in Skandinavien, plädiert man genau das Gegenteil. Da die Region weiter nördlich liegt, wäre die Sommerzeit dort besser für die Psyche der Menschen. Ob und wann man auf Europa-Ebene zu einer Einigung finden wird, steht aber derzeit noch aus.

Wann beginnt der Herbst?

Die meteorologischen Jahreszeiten richten sich nach den Kalendermonaten und umfassen immer genau drei Monate. So beginnt der meteorologische Herbst jedes Jahr am 1. September und erstreckt sich bis zum 30. November. Danach fängt am 1. Dezember der Winter an.

Der Wechsel zwischen den kalendarischen beziehungsweise astronomischen Jahreszeiten wiederum richtet sich nach dem Stand der Sonne. Wenn der große Stern auf seiner Bahn den Himmelsäquator von Norden nach Süden durchschreitet und genau senkrecht über dem Äquator befindet, dann beginnt der Herbst.

Dieses Ereignis nennt man Äquinoktium, oder auch Tag-und-Nacht-Gleiche, da der Tag und die Nacht an diesem Datum gleich lang sind. Auf der Nordhalbkugel werden die Tage danach bis zum Winteranfang kürzer. Auf der Südhalbkugel werden sie länger.

Meistens fängt der astronomische Herbst Mitte-September an. 2021 ist dabei keine Ausnahme: Dieses Jahr fällt die Tag-und-Nacht-Gleiche und damit der Herbstbeginn auf den 22. September.

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