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Kraftvoll hoch und sportlich flach: Neben dem V60 Cross Country wirkt der Kombi in R-Design nahezu grazil.

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Volvo V60 Cross Country: Ein SUV für SUV-Verächter

Hochbeinig kommt weiter: Volvo macht den eleganten Kombi V60 zum outdoor-tauglichen Cross Country. Mit der R-Design-Linie wird auch sportlich aufgerüstet

Über Geschmack kann man streiten, aber Zahlen lügen nicht. Und die sprechen für Volvo und sein innovatives Design-Team. Volvo geht ins sechste Erfolgsjahr. 2018 hat die schwedische Marke mit chinesischen Eignern in Deutschland mit über 45 000 verkauften Fahrzeugen einen Verkaufsrekord aufgestellt. Im nahezu stagnierenden deutschen Markt sticht Volvo mit einem Zuwachs von 11,1 Prozent hervor. Der überaus gelungene Mittelklasse-Kombi V60, der 2018 zu den Händlern ausgeliefert wurde, sowie der ebenfalls neue Kompakt-SUV Volvo XC40 haben zu dieser Erfolgsbilanz beigetragen. SUV oder Kombi – das ist längst zu einer Glaubenssache geworden. Was aber tun, wenn alle Welt einen SUV fahren möchte? Für Volvo ganz einfach. Man macht aus dem eleganten Kombi V 60, der die Konkurrenz in der Mittelklasse mächtig aufgeschreckt hat – Abrakadabra – mit dem Cross Country ein Auto, das fast ein SUV sein könnte: Ein Wagen für SUV-Freunde, die Freude an einem elegant-kraftvollen Kombi-Design haben und zugleich für SUV-Verächter, die trotzdem übersichtlich hoch sitzen möchten. Der Cross Country zeichnet sich deshalb vor allem dadurch aus, dass der Wagen gut sechs Zentimeter höher gelegt wurde, und nun mit 21 Zentimetern Bodenfreiheit ohne aufzusetzen über Stock und Stein und unebene Feldwege kommt. Hinzu kommt der psychologische Faktor. Der Fahrer sitzt nun so hoch, dass man sich wie in einem SUV fühlt. Neu ist die Idee freilich nicht. Mit dem Cross Country-Konzept ist Volvo bereits seit 1998 erfolgreich unterwegs.

Gut gepolstert. Umlaufende Schutzleiste, verpackte Radhäuser und veränderte Front geben dem Cross Country einen rustikalen Look.
Gut gepolstert. Umlaufende Schutzleiste, verpackte Radhäuser und veränderte Front geben dem Cross Country einen rustikalen Look.

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Mit verbreiterter Spur

Der 4,78 lange Cross Country vermittelt ein robustes Outdoor-Gefühl mit einer umlaufenden Schutzleiste, schwarzen Applikationen an den Fenstern und einem speziellen Front- und Heckdesign. Vor allem auch durch spezielle Felgen und die schwarz verkleideten Radhäuser, die – kleiner Zusatznutzen – im Stadtverkehr manche Delle vermeiden helfen. Die hervorragenden Fahreigenschaften des V60 machen sich auch beim Cross Country positiv bemerkbar. Trotz des deutlich höheren Schwerpunktes gerät der Wagen auch in Kurven nicht ins Wanken. Dazu tragen die aufwändige Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung und Integral-Hinterachse ebenso bei wie die gegenüber dem V60 an der Vorderachse um 3,9 Zentimeter verbreiterte Spur; hinten sind es 2,3 Zentimeter. Wird der Offroad-Modus eingeschaltet, werden außerdem Motorkennlinie, Getriebe und Lenkung entsprechend angepasst.

Die dynamische Linie unterstreicht die ansteigende untere Fensterlinie bei zugleich abfallendem Dach mit Spoiler.
Die dynamische Linie unterstreicht die ansteigende untere Fensterlinie bei zugleich abfallendem Dach mit Spoiler.

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Serienmäßiger Allradantrieb mit wechselnder Kraftverteilung

Die serienmäßige Achtgang-Schaltautomatik ist komfortabel auf die Drehzahlen abgestimmt und zieht die Gänge sehr geschmeidig hoch. Im normalen Fahrmodus des serienmäßigen Allradantriebs bringt die Traktionskontrolle 90 Prozent der Kraft auf die Vorderachse, verteilt das Antriebsmoment aber bedarfsgerecht millisekundenschnell auf alle vier Räder. Das macht den Fahrbetrieb in allen Situationen, selbst auf vereisten Berganstiegen, zu einer problemlosen Angelegenheit.Gewöhnungsbedürftig ist nur, dass die Lenkung in der Grundstellung beim Geradeaus-Fahren so weich abgestimmt ist, dass der Fahrer zu einem nervösem Auspendeln gezwungen ist; zu empfehlen ist die härtere Menu-Einstellung, die das Fahrvergnügen deutlich verbessert.

Klappe halten. Wird die Rückbank umgelegt - praktischerweise per Knopfdruck aus dem Heck - hat man 1441 Liter Stauraum.
Klappe halten. Wird die Rückbank umgelegt - praktischerweise per Knopfdruck aus dem Heck - hat man 1441 Liter Stauraum.

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Die Fahrgastzelle punktet mit einem gelungenen Innenraumkonzept. Edle Materialien, beste Verarbeitung, harmonische Linien – nordisches Design zum wohlfühlen. Ein aufgeräumtes Cockpit mit nur wenigen Schaltern sorgt für angenehme Schlichtheit. Nahezu alle Funktionen werden über einen hochkant gestellten Touchscreen über der Mittelkonsole gesteuert, wobei auf unebener Strecke für den Fahrer die zielgenaue Berührung der Symbole aber leicht danebengehen kann. Seine Kombi-Qualitäten offenbart der Cross Country mit einem Kofferraum-Volumen zwischen 529 Liter – oder wenn die Rückbank umgelegt ist – mit 1441 Litern. Der sehr gut gedämmte Innenraum begünstigt nicht nur das das Hörvergnügen mit dem serienmäßigen High Performance Sound-Audiosystem mit 170 Watt Leistung und zehn Lautsprechern. Vom diesel-typischen Nageln ist beim kultivierten Vierzylinder-Aggregat selbst beim hartem Tritt aufs Gaspedal kaum was zu hören – und die Dämpfung der Fahrgastzelle sorgt dafür, dass die Geräusche so gedimmt werden, dass unbedarfte Nutzer nicht einmal hören, ob unter der Motorhaube ein Benziner oder Diesel am Werk ist.

Nur ein Diesel zum Marktstart

Bemerkenswert ist, dass der V60 Cross Country D4 AWD derzeit nur mit einer einzigen Motorisierung startet, einem munter werkelnden und allen Situationen gewachsenen Zwei-Liter-Diesel mit Turbolader, der 190 PS leistet und der neuesten Abgas-Norm Euro 6d-Temp entspricht. Der Verbrauch lag beim Fahrtest in den österreichischen Bergen, der mit Unterstützung von Volvo ermöglicht wurde, bei knapp sieben Litern. Die ausschließliche Diesel-Motorisierung verwundert umso mehr, als Volvo bereits vor längerem als einer der ersten Hersteller angekündigt hatte, künftig ganz auf Diesel zu verzichten. Angekündigt wird aber bereits mit dem T5 AWD ein Benziner mit 250 PS und Plug-In-Hybrid-Varianten.

Aufgeräumt. Der V60 Cross Country beeindruckt mit geradlinig nordischem Design und wenigen Schaltern.
Aufgeräumt. Der V60 Cross Country beeindruckt mit geradlinig nordischem Design und wenigen Schaltern.

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Serienmäßig hat der V60 Cross County eine umfangreiche Sicherheitsausstattung mit vielen Assistenz-Systemen, bei denen Volvo seine technische Spitzenposition bei den Assistenzsystemen zeigt. Neu ist etwa der Notbremsassistent, der bei drohender Gefahr bei Abbiegevorgängen oder auch bei entgegenkommenden Fahrzeugen eingreift. Insgesamt hat Volvo mehrere Dutzend Sicherheits-Applikationen im Angebot. Empfehlenswert ist der optionale Pilot Assist, der teilautonomes Fahren mit Spurhaltefunktion, selbstständigem lenken durch Kurven und Abstandskontrolle zum vorausfahrenden Fahrzeug ermöglicht. Zum Einstiegspreis von 52 350 Euro erhält man neben dem serienmäßigen Allradantrieb und 8-Gang Geartronic auch ein attraktives Ausstattungspaket mit Infotainment-System Sensus Connect, eine zwei-Zonen-Klimaautomatik, Leder-Komfortsitze mit Sitzheizung, LED-Scheinwerfer in der charakteristischen „Thors Hammer“ Lichtsignatur, Bergabfahrhilfe und dem Assistenzpaket Drive Mode.

Platz da. Mitfahrer auf der Rückbank haben viel Raum für die Beine und den Kopf.
Platz da. Mitfahrer auf der Rückbank haben viel Raum für die Beine und den Kopf.

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Der Kombi macht sich flacher

Auch von der zeitgleich mit dem V60 Cross County auf den Markt kommenden Ausstattungslinie V60 R-Design erhofft sich Volvo einiges. Im R-Design ist der mit einem strafferen Fahrwerk ausgestattete Kombi eineinhalb Zentimeter tiefer gelegt als der normale V60 und zeigt einen ausgeprägten sportlichen Charakter. Neben dem robust-hochbeinigen Cross Country wirkt der V60 R-Design fast zierlich. Vor allem im Dynamik-Modus überzeugt der Wagen mit knackiger Schaltdynamik und guter Straßenlage. Beim Fahrtest glänzt der T6 mit enormer Spurtkraft, kultivierter Laufruhe und seidenweicher Drehzahllinie. Und selbst bei schneebedeckten und vereisten Straßen ließ sich der V60 T6 R-Design problemlos durch die Kurven steuern. Der Basispreis für den Volvo V60 R-Design, ausgestattet mit dem kleinsten Diesel D3, der 150 PS leistet, liegt bei 44 950 Euro. Kenntlich ist er an den speziellen Außenspiegeln und Felgen, einem verändertem Frontdesign sowie Sportlenkrad und Sportsitzen. Anders als beim Cross Country gibt es insgesamt zwei Diesel, zwei Benziner und den Plug-In-Hybrid T8 Twin Engine zur Auswahl. Letzterer soll eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometer haben – die bei strenger Kälte aber deutlich geringer ausfällt.

Guter Dreh. Der Schlüssel bleibt in der Tasche, gestartet wird per Drehknopf. Der Rollschalter wechselt vom Eco-Modus zu sportlicher Dynamic-Abstimmung.
Guter Dreh. Der Schlüssel bleibt in der Tasche, gestartet wird per Drehknopf. Der Rollschalter wechselt vom Eco-Modus zu sportlicher Dynamic-Abstimmung.

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Rein elektrisch dauert noch

Ein rein elektrischer Antrieb für den V60 lässt noch auf sich warten. Volvo kündigt lediglich an, bis 2021 fünf vollelektrische Modelle vorzustellen. Der V60 aber gehört nicht dazu. Anders könnte es bei der neuen Limousine S60 sein, die im Sommer 2019 vorgestellt wird. Die soll die Volvo-Erfolgsgeschichte weiter ausbauen. Der S60 wird das erste Modell von Volvo sein, dass ganz ohne Diesel-Motor auf den Markt kommt. Volvo hatte schon vor geraumer Zeit angekündigt, keine neue Diesel-Generation mehr zu entwickeln. Derzeit beträgt der Diesel-Anteil an der gesamten Volvo-Flotte noch 67 Prozent – vor wenigen Jahren waren sogar 95 Prozent aller verkauften Fahrzeuge mit einem Selbstzünder ausgestattet.

Allrad gut unterwegs. Ob R-Design (li.) oder Cross Country - mit dem serienmäßigen Allradantrieb sind Schnee und Eis kein Problem.
Allrad gut unterwegs. Ob R-Design (li.) oder Cross Country - mit dem serienmäßigen Allradantrieb sind Schnee und Eis kein Problem.

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Innovativ und ebenfalls schon erfolgreich ist Volvo übrigens mit „Care by Volvo“: Für 24 Monate übernimmt Volvo bei diesem Programm ohne Anzahlung sämtliche Kosten des Fahrzeugs – von der Versicherung bis zum regelmäßigen Service und eventuelle Reparaturen – gegen einen monatlichen Betrag. Nur das Tanken kostet extra.

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