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Echter Stadtflitzer - nur echt mit C-förmiger Lichtsignatur.

© Volkswagen

Volkswagen: Jetzt geht’s up!

Erschwingliches Elektromobil: Der modernisierte e-up! kommt jetzt 260 Kilometer weit und überzeugt durch solide Verarbeitung und attraktiven Preis

Na, bitte. Geht doch. Von wegen, die Deutschen würden nicht gerne ein elektrisch angetriebenes Auto kaufen wollen. Es kommt nur auf den Preis an. Solange die deutschen Autokonzerne nur technische Wunderwerke zu einem exorbitant hohen Preis anboten, der weit jenseits der finanziellen Möglichkeiten von normalen Familien lag, blieb das E-Auto folgerichtig ein Nischenprodukt. Wie es anders gehen kann, hat Volkswagen Ende 2018 selbst erlebt. Da senkte VW den Verkaufspreis für den schon seit 2013 existierenden e-up massiv – und konnte sich fortan vor Bestellungen nicht mehr retten. Heute ist der frisch aufgehübschte e-up Teil der groß angelegten E-strategie des Volkswagen-Vorstands. Bis 2024 will der weltgrößte Autobauer knapp 60 Milliarden Euro für Elektromobilität, Digitalisierung und Hybridkonzepte ausgeben. Der Aufsichtsrat segnete jetzt den Plan ab, bis 2029 rund 75 rein elektrisch angetriebene Modelle und 60 Hybrid-Autos auf den Markt zu bringen. Mit großer Öffentlichkeits-show hat VW jetzt etwa die Produktion des neu entwickelten E-Modells ID.3 begonnen. Als nächstes folgen der elektrische SUV ID.Crozz, die Limousine ID.Vizzion und der Bulli-Nachfolger ID.Buzz.

Der lange Radstand schafft viel Platz im Innenraum.
Der lange Radstand schafft viel Platz im Innenraum.

© Volkswagen

Familie mit drei Geschwistern

Da wären wir schon beim wesentlichen Unterschied zwischen dem ID.3 und dem e-up. Denn der up wird schon seit acht Jahren bei der slowakischen?? VW-Tochter Skoda gebaut. Eigentlich hat das Modell damit bereits fast das Ende seines Produktionszyklus erreicht. Und zudem hat der e-up nun noch zwei nahezu baugleiche Geschwister: Skoda verkaufte den wendigen Kleinwagen unter dem Namen Citigo und die spanische VW-Tochter Seat als Seat Mii. Nun gibt es alle drei, nur unwesentlich unterschiedlich aussehenden Modelle seit kurzem auch bei Skoda und Seat als E-Autos. Weil die Produktionsanlagen fast abgeschrieben sind, kann das Trio auch entsprechend günstig angeboten werden. Der Seat Mii electric kostet nur knapp über 20 000 Euro oder kann für 145 Euro im Monat ohne Anzahlung geleast werden. Auch der elektrische Skoda Citigo e ist ein paar hundert Euro preiswerter als der e-up, den es ab 21 975 Euro gibt. Wenn die - wie von der Bundesregierung angekündigt - auf 6000 Euro erhöhte Förderung beim Kauf eines E-Autos kommt, dann ist das ein enorm attraktiver Preis.

Einmal wöchentlich aufladen

Und dafür bekommt man eine ganze Menge Auto, zeigt sich beim Fahrtest, zu dem Volkswagen jetzt einlud. Zentrales Element des überarbeiteten Wagens ist eine deutlich stärkere Lithium-Ionen-Batterie. Die Kapazität der im Boden eingebauten Batterie hat sich auf knapp 37 Kilowattstunden fast verdoppelt – was die Reichweite deutlich vergrößert. Kam man bislang rund 160 Kilometer weit, soll man nun bis zu 260 Kilometer schaffen können, bevor der Wagen wieder an die Ladestation muss. Wenn der deutsche Pendler im Durchschnitt täglich 35 Kilometer fährt, reicht eine Ladung also für eine ganze Arbeitswoche. Die Reichweite sollte also auch für den Wochenendausflug mit der Familie in der Regel vollkommen ausreichend sein. Mit Gleichstrom und 40 W Ladeleistung kann man den e-up in einer Stunde bis zu 80 Prozent aufladen; mit der häuslichen Wallbox schafft man es in fünf Stunden.

Ansprechende Rückfront - mit bis zu 959 Litern Kofferraum.
Ansprechende Rückfront - mit bis zu 959 Litern Kofferraum.

© Volkswagen

Ein echter Stadtflitzer

Mit derart viel Elektrizität im Tank und befreit von der Sorge um schwindende Reichweite fährt sich der e-up sehr entspannt. Und wie! Der e-up ist ein echter Stadtflitzer, der beim Start an den Ampeln den Benzinern zeigt, wo der elektrische Hammer hängt. Und sparen können die Fahrer*innen noch dazu bei den Bremsbelegen: Im Stadtverkehr mit seinen häufigen Bremssituationen ist die in fünf verschiedenen Stufen einstellbare Rekuperation nicht nur nützlich, um die Batterie wieder aufzuladen, sondern die Rekuperationsverzögerung ist im Modus B auch so groß, dass man sich weitgehend die Betätigung des Bremspedals sparen kann. Dass die - elektronisch abgeregelte -Höchstgeschwindkeit bei 130 Kmh liegt, wird wohl kaum jemand aufregen, der sich für ein solches Auto entscheidet. Wer noch mehr sparen will – oder muss, weil die stromfressende Klimaanlage oder die Heizung zu viel Reichweite frisst -, der kann beim Fahrmodus Eco Plus die Motor-Leistung von 83 PS bis auf 54 PS und nur noch 90 km/h Spitzengeschwindigkeit drosseln. Doch auch mit voller Power betragen die Stromkosten für 100 Kilometer Reichweite nur vier Euro – das ist kaum zu toppen.

Klar ist sowieso, dass hier andere Qualitäten entscheiden als Spurtstärke. Zur klimaneutralen Mobilität kommt die Stadttauglichkeit. Mit nur 3,60 Meter Länge und 1,65 Meter Breite passt der wendige e-up in die kleinste Parklücke, auch wenn der up dann neben einem Monster-SUV immer wie ein Zwerg wirkt. Egal; die Saurier sind die anderen. Mit 9,8 Metern Wendekreis und einem geringen Gewicht von nur 1160 Kilo ist der e-up immer agil unterwegs. Die Front wird geprägt durch das C-förmige LED-Taglicht links und rechts der Stoßfänger.

Solide, funktional und mit guter Sicht beim Einparken.
Solide, funktional und mit guter Sicht beim Einparken.

© Volkswagen

Klares und aufgeräumtes Design

Keinen übermäßigen Luxus, aber eine grundsolide Verarbeitung und bequeme Sitze gibt es im durchaus geräumigen Innenraum mit einem klaren und aufgeräumt wirkenden Design. Die im Ton der Außenfarbe lackierten Blechflächen an der Tür wirken modern, und auch der verwendete harte Kunststoff stört nicht. Beim kleinen Fünftürer, der serienmäßig mit Klimaanlage ausgerüstet ist, können auf der Rückbank durchaus auch normal groß gewachsene Menschen vernünftig Platz finden. Kleinwagen-gemäß ist auch, dass der Kofferraum nur 251 Liter fasst – wird die Rückbank umgeklappt, sind es immerhin 959 Liter. Technisch aufgerüstet präsentiert sich nun auch die Ausstattung. Auf dem neu gestalteten und mit einer ansprechenden Folie kaschierten Armaturenbrett sitzt mittig die feste Halterung für ein Smartphone, dem eine zentrale Rolle zukommt – was wohl auch dem Alltagsverhalten der Zielgruppe entsprechen dürfte. Über das Smartphone und dem Bluetooth-Anschluss kann in Verbindung mit den angebotenen Apps sowohl das Radiosystem mit den sechs Lautsprechern, die Navigation oder sogar von ferne die Heizung und Klimaanlage gesteuert werden.

Wegen der im Fahrzeugboden zwischen den Achsen eingebauten Batterie hat der e-up einen tiefen Schwerpunkt, was der Straßenlage positiv zugutekommt.  Auch über Bodenwellen poltert der Wagen mit den kleinen 14-Zoll-Rädern nicht so rüde, dass es die einem E-auto eigene angenehme Stille beeinträchtigt. Dafür sorgen an den Rädern die Gasdruck-Stoßdämpfer im Zusammenspiel mit den Federbeinen. Von den üppigen Assistenzpaketen der Mittel- und Oberklasse ist der e-up natürlich weit entfernt. Immerhin hat der up nun serienmäßig einen gut arbeitenden aktiven Spurhalte-Assistenten an Bord, der ab Tempo 65 notfalls mit korrigierenden Lenkeingriffen tätig wird. Insgesamt ein attraktives Angebot also für alle, die umweltfreundlich und preiswert fahren möchten. Und die Garantie, die Volkswagen auf die Batterie gibt, erstreckt sich über acht Jahre beziehungsweise 160 000 km Fahrleistung.

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