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Die Dominikanische Republik – hier ein Strand in Punta Cana – empfängt wieder Touristen.

© Christian Röwekamp/dpa

USA, Südafrika, Asien: Welche Fernziele sind jetzt trotz Corona machbar?

Für Reiselustige ging in der Coronavirus-Pandemie lange wenig. Jetzt öffnen sich viele Länder wieder – andere warten noch ab. Ein Überblick.

Als die Grenzen sich schlossen und die Welt in den Corona-Shutdown ging, entstand eine ungewohnte Situation: Die Ferne war plötzlich unerreichbar. Viele Monate galt das mit wenigen Ausnahmen.

Doch nun sind immer mehr Menschen geimpft und viele Länder öffnen sich wieder für internationale Touristen. Welche Fernreiseziele lassen im kommenden Winter wieder Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland ins Land? Und welche Regeln gelten? Ein Überblick über die wichtigsten Ziele für deutsche Reisende.

Nordamerika: Ob Städtereise nach New York, Winterflucht in den Sunshine State Florida, Flitterwochen auf Hawaii oder Skifahren in den Rocky Mountains: Ein Urlaub in den USA wird für EU-Bürger ab November wieder möglich sein – nach gut eineinhalb Jahren Einreisestopp. Touristen brauchen künftig nach Angaben der US-Regierung eine vollständige Impfung und einen negativen Corona-Test.

Für manchen Wintersportler mit Fernweh ebenfalls interessant: Nachbar Kanada hat seine Einreisesperre mit Wirkung vom 7. September für vollständig Geimpfte bereits aufgehoben.

Karibik und Mittelamerika: Die Dominikanische Republik ist ein beliebtes Karibik-Ziel für deutsche Urlauber. Pauschalreisende zieht es an die Strände von Punta Cana und Puerto Plata. Die gute Nachricht: Touristen aus Deutschland können derzeit einreisen. Sie benötigen nicht einmal einen PCR-Test, zeigen die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes (AA). Eventuell wartet am Flughafen dann aber eine Gesundheitskontrolle. Nötig ist zudem ein E-Ticket für Ein- und Ausreise.

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Eine Alternative könnte Kuba werden. Hier mahnt das AA aber aktuell noch: Das Gesundheitssystem sei überlastet. Das Land ist derzeit Hochrisikogebiet. Für die Einreise sind PCR-Tests vor und nach der Ankunft erforderlich. Und: Individualtouristen müssen nach der Einreise für mindestens fünf Tage in ein Quarantänehotel. Mitte November könnte es Plänen zufolge Erleichterungen geben, sofern dann große Teile der kubanischen Bevölkerung geimpft sind.

Ein ebenso beliebtes wie vielseitiges Winterziel ist auch Mexiko. Die Besonderheit: Das Land hat ausländischen Reisenden während der gesamten Pandemie kaum nennenswerte Beschränkungen auferlegt. Die Grenzbehörden verlangen weder Impfnachweise noch negative Tests. In Mexiko grassiert das Coronavirus allerdings nach wie vor stark.

Südamerika öffnet sich nur vorsichtig

Südamerika: Hier sind die Bestimmungen von Land zu Land verschieden. Brasilien lässt Ausländer mit einem negativen PCR-Test per Flugzeug ins Land. In Peru dürfen geimpfte Reisende ins Land, die zusätzlich negativ getestet sind. In Ecuador gilt für die Einreise: Impfschutz oder negatives Testergebnis. Argentinien will sich Medienberichten zufolge im November für ausländische Touristen öffnen. Auch Chile plant die Öffnung, vorerst aber mit wenig reisefreundlicher Quarantänepflicht.

Auch Südafrika – hier ein Blick auf den Tafelberg in Kapstadt – kann wieder bereist werden. ,
Auch Südafrika – hier ein Blick auf den Tafelberg in Kapstadt – kann wieder bereist werden. ,

© imago images/McPHOTO

Afrika: Auf dem afrikanischen Kontinent bieten sich einige Optionen: Urlaub in Südafrika ist mit einem negativen Corona-Test möglich. Außerdem ist das Safari-und-Rundreise-Land mit der Metropole Kapstadt kein Risikogebiet mehr. Das Gleiche gilt für das bei Deutschen beliebte Namibia. Für die Einreise dort ist ein negativer PCR-Test nötig – auch für Touristen, die bereits vollständig geimpft sind.

In Ostafrika ist Kenia eine Option, auch wenn derzeit noch eine Reisewarnung besteht. Negativ getestete Ausländer dürfen einreisen, Reisende aus Deutschland müssen nicht in Quarantäne. Auch Urlaub auf Sansibar in Tansania ist mit entsprechenden Tests möglich.

Indischer Ozean: Die Malediven stehen ausländischen Gästen schon seit Längerem offen. Wer seinen gesamten Urlaub in einem der Insel-Resorts verbringt, muss nicht geimpft sein. Reisende, die auf einer der bewohnten Inseln unterkommen, brauchen laut AA aber eine Impfung. Für die Einreise ist immer ein negativer PCR-Test erforderlich.

Mauritius öffnet sich für Menschen mit Impfung: Vom 1. Oktober an müssen vollständig geimpfte Reisende nicht mehr in Hotel-Quarantäne. Sie können sich auf der Insel wieder frei bewegen. Bei der Einreise muss weiterhin ein negativer PCR-Test vorgezeigt werden. Ein weiteres machbares Ziel im Indischen Ozean sind die Seychellen. Der Inselstaat verlangt für die Einreise einen negativen PCR-Test und eine Gesundheitsgenehmigung, die vorab beantragt werden muss.

Arabische Welt: Zugegeben, Ägypten ist eher Mittelstrecke als Langstrecke. Der Winter dort ist aber ziemlich sonnig und warm. Nicht umsonst galt das Land vor Corona als direkter Konkurrent der Kanarischen Inseln in der kalten Jahreszeit. Wer sich von der Reisewarnung nicht abschrecken lässt, kann aus Deutschland mit einem negativen PCR-Test einreisen.

Reisen nach Tunesien sind zwar theoretisch möglich. Sich ständig ändernde Einreiseregeln und Quarantänevorschriften machen einen Urlaub aber wenig attraktiv. Marokko fällt als Reiseziel wohl vorerst noch aus: Reiseverbindungen bestehen dem AA zufolge vorerst weiterhin nur eingeschränkt mit Sonderflügen. Der Luftraum sei gesperrt.

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind als Winterdestination ebenfalls sehr populär. Für Reisende wichtig: Die Topziele Dubai und Abu Dhabi haben unterschiedliche Einreisevorschriften. Benötigt wird stets ein negativer PCR-Test, die Details gehen leicht auseinander. Außerdem ist eine Auslandsreisekrankenversicherung erforderlich.

Touristen besuchen in Ägypten die Djoser-Pyramide in der Nekropole von Sakkara.
Touristen besuchen in Ägypten die Djoser-Pyramide in der Nekropole von Sakkara.

© Sayed Hassan/dpa

Südostasien: Besonders Thailand ist für deutsche Reisende von Interesse. Das Land verfährt seit Wochen nach dem Motto: Öffnung in kleinen und zugleich kleinteiligen Schritten in ausgewählten Landesteilen. Phuket und Ko Samui etwa empfangen bereits seit Juli wieder vollständig geimpfte Gäste, doch die bürokratischen Auflagen sind hoch. Die Regeln ändern sich zudem häufig.

Letzter Stand ist: Vollständig Geimpfte müssen ab dem 1. Oktober nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne. Zehn Tage sind es für nicht-geimpfte Besucher. Die Öffnung weiterer Regionen wurde erst einmal wieder verschoben. Dass sich selbst geimpfte Reisende nicht ganz frei im Land bewegen können, bleibt vorerst wohl ein Hemmschuh.

Andere Länder der Region sind für Reisende aus Europa noch dicht. Das gilt zum Beispiel für Indonesien mit der Insel Bali. Touristen sei die Einreise weiterhin nicht gestattet, schreibt das AA. Auch Vietnam und Malaysia lassen noch keine Ausländer einreisen.

Singapur dagegen lässt vollständig geimpfte Reisende aus Deutschland seit Kurzem wieder ohne Quarantäne ins Land. Dafür wurde ein spezieller Reisekorridor (Vaccinated Travel Lane) eingerichtet, der unter anderem die Buchung bestimmter Direktflüge voraussetzt.

Australien und Neuseeland: Hier ist Geduld gefragt: Die beiden Länder am anderen Ende der Welt – einst beliebte Ziele für Rundreisen und Work-and-Travel – schotten sich weiterhin ab. Die Einreisesperre gilt nach wie vor.

Was grundsätzlich wichtig ist: Das individuelle Risiko einer Fernreise sollte man genau abwägen. Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist immer wichtig. In den meisten Ländern muss vor der Reise ein Einreiseformular oder eine Gesundheitserklärung ausgefüllt werden. Familien sollten wissen, ab welchem Kindesalter Ausnahmen von den Einreiseregeln gelten, etwa was die Testpflicht angeht. Die Vorschriften können sich außerdem immer wieder ändern. Reisende sollten sich rechtzeitig über die aktuellen Regeln informieren, zum Beispiel im Reisebüro oder beim AA. (dpa)

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