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Gyncast.

© TSP / Illustration: Felix Möller für den Tagesspiegel

Tagesspiegel-Podcast „Gyncast“ (Folge 33): Warum es noch Genitalverstümmelungen gibt

Die sogenannte Female Genital Mutilation ist ein Verbrechen an Körper und Seele. Doktor Mandy Mangler ergründet, wieso die Praktik trotz Verboten fortbesteht.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit rund 250 Millionen Personen von Female Genital Mutilation betroffen Genitalverstümmelung an Vulva und Klitoris. Die Betroffenen bleiben nicht selten traumatisiert zurück und ertragen massive Schmerzen. Ein lustvolles Erleben von Sexualität soll verunmöglicht werden. Ist der Eingriff besonders weitreichend, können selbst Urinieren und Menstruieren zur Tortur werden.

In der aktuellen Folge ihrer gynäkologischen Sprechstunde schaut Chefärztin Mandy Mangler auf die psychischen und körperlichen Schäden, die mit Genitalverstümmelungen einhergehen. "Female Genital Mutilation ist erniedrigend, entwürdigend medizinisch verstörend, es ist Körperverletzung, Folter, Gender Based Violence und Kindesmisshandlung", sagt die Ärztin in ihrem Podcast. Zusammen mit Tagesspiegel-Redakteurin Esther Kogelboom und Anna Kemper vom Zeit Magazin versucht sie zu verstehen, wieso die Praktik weiter existiert kann. Denn jede Vierte stirbt an den kurz- oder langfristigen Folgen.

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Dabei ist FGM, so die Abkürzung, längst in vielen Ländern verboten. In Somalia beispielsweise gab es in der Vergangenheit immer wieder Bestrebungen, die Praktik gesetzlich einzuschränken. Auf die Statistiken hatte das bislang praktisch keine Auswirkung. In dem Land an der ostafrikanischen Küste mit seiner langen Bürgerkriegsgeschichte sind noch immer rund 98 Prozent der Mädchen und Frauen betroffen.

Was also kann man tun? Antworten auf diese Frage finden sich im Krankenhaus Waldfriede.in Berlin-Zehlendorf. Frauen mit FGM bekommen hier Hilfe von einem Team aus Chirurg:innen und Psycholog:innen. Es das weltweit erste klinische Zentrum mit diesem Schwerpunkt. Mit Operationen und Selbsthilfegruppen soll Betroffenen hier der Alltag wieder erleichtert werden.

Außerdem sprechen die Podcasterinnen über die bewegende Geschichte von Waris Dirie, die selbst als Kind zum Ziel von Genitalverstümmelung wurde, später aus Somalia floh, in London in die Model-Branche einstieg und mit ihrer Geschichte und ihrem Buch Wüstenblume den öffentlichen Blick auf die Gewalt an Frauen in ihrem Herkunftsland lenkte.

Hinweise zum Podcast

Verantwortlich für Schnitt und Produktion des „Gyncast“: Markus Lücker.

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Den Tagesspiegel-Podcast "Gyncast" finden Sie auch auf Spotify und Apple Podcasts.

Folge 32 Klitoris – Die große (!) Unbekannte

Folge 31: Was dürfen Nippel? Was ist gesetzlich erlaubt und was sollte erlaubt sein?

Folge 30: Alles über Brüste – Wer sind sie und wenn ja, wie viele?

Von Pubertät, Lust und Verhütung, Kinderwunsch und Kinderkriegen: Der Tagesspiegel-Podcast "Gyncast" ist die völlig unzensierte Sprechstunde mit Frauenärztin Dr. Mandy Mangler. Alle zwei Wochen. Überall dort, wo es Podcasts gibt.

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