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Gyncast.

© TSP / Illustration: Felix Möller für den Tagesspiegel

Tagesspiegel-Podcast „Gyncast“ (Folge 31): Was dürfen Nippel?

Entblößen Frauen ihre Brustwarzen beim Stillen oder im Fernsehen, sorgt das für Empörung. Doktor Mangler diskutiert, was erlaubt ist und was erlaubt gehört.

Rund 17 Jahre ist es her, dass eine Halbzeit-Show des US-amerikanischen Super Bowls zum Skandal wurde. Damals rupfte Popstar Justin Timberlake während seines Auftritts ein Stück vom Kostüm seiner Bühnen-Partnerin Janet Jackson. Für ungefähr eine halbe Sekunde sah das Millionenpublikum Jacksons nackte Brustwarze, der Vorfall wurde unter dem Namen Nipplegate bekannt. Die Empörung war groß. Radiosender weigerten sich anschließend, Jacksons Lieder zu spielen, "Live"-Übertragungen von TV-Ereignissen wie den Oscars fanden von nun an mit einigen Sekunden Verzögerung statt, um bei ähnlichen Vorfällen rechtzeitig wegblenden zu können. Justin Timberlake hingegen blieb weitestgehend unbeeinträchtigt von der Kritik.

Bei einer Fahrraddemo forderten Aktivist:innen im Sommer in Berlin „Free the nipple“.
Bei einer Fahrraddemo forderten Aktivist:innen in Berlin „Free the nipple“ und die gesetzliche Gleichstellung der weiblichen Brust.

© imago images/Futureimage

In der neuen Folgen des Gyncasts sprechen Gynäkologin Dr. Mandy Mangler, Tagesspiegel-Redakteur Esther Kogelboom und Anna Kemper vom ZEIT Magazin darüber, wo die Nippel von Frauen überall unerwünscht sind. Erst vor wenigen Monaten protestierten in Berlin Dutzende Personen bei einem Oben-ohne-Radkorso für die rechtliche Gleichstellung der weiblichen Brust. Anlass war ein Vorfall aus dem Juni, bei dem sich eine Frau mit nackten Brüsten nahe eines Berliner Wasserspielplatzes gesonnt hatte. Zwei Parkaufseher und später auch die Polizei forderten die Frau auf, sich einen BH anzuziehen oder das Gelände zu verlassen – dass ihr Freund und andere Männer in der Umgebung ebenfalls oberkörperfrei waren, schien jedoch kein Problem zu sein.

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Wie kommt es, dass Brüste von Männern und Frauen juristisch so unterschiedlich behandelt werden und könnte sich das vielleicht sogar bald ändern? Darüber sprechen die drei Podcasterinnen und schauen dafür auch nach New York City, wo sich Frauen bereits das Recht auf nackte Brüste in der Öffentlichkeit vor Gericht erkämpft haben. Außerdem erzählen sie, an welchen Orten sie schon ihre Brüste zum Stillen ihrer Kinder auspacken mussten. Vom Beichtstuhl über den Skateboard-Laden bis zur Gemäldegalerie kam alles schon mal vor.

Am Ende steht dann die große Frage: Was ist das Ziel? Das Brüste einfach egal werden und ein Körperteil wie jedes andere auch? Dass wir das gleiche Verhältnis zu ihnen haben wie zu Ohren und Knien? Wie würde das konkret aussehen? Oder geht es eher darum, dass Frauen selbst darüber bestimmen, wann ihre Brüste sexualisiert werden dürfen und wann nicht?

Hinweise zum Podcast

Verantwortlich für Schnitt und Produktion des „Gyncast“: Markus Lücker.

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Den Tagesspiegel-Podcast "Gyncast" finden Sie auch auf Spotify und Apple Podcasts.

Folge 30: Alles über Brüste – Wer sind sie und wenn ja, wie viele?

Folge 29: Selbstbestimmung im Gynstuhl – Was macht meine Ärzt*in mit mir?

Folge 28: Blasenentzündung, Pilz und Co – wenn die Vagina aus dem Gleichgewicht gerät

Von Pubertät, Lust und Verhütung, Kinderwunsch und Kinderkriegen: Der Tagesspiegel-Podcast "Gyncast" ist die völlig unzensierte Sprechstunde mit Frauenärztin Dr. Mandy Mangler. Alle zwei Wochen. Überall dort, wo es Podcasts gibt.

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