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Olympiareif. Die neue Sportarena in Belek bietet nicht nur Vereinen, sondern auch Einzelkämpfern beste Bedingungen.

© promo

"Gloria Sports Arena" in Belek: Die ganze Welt des Sports

Die Gloria Arena im türkischen Belek: Hotel und Trainingszentrum für jedermann, wo sich Athleten vieler Nationen begegnen.

Na, das ist doch mal eine Aussicht vom Balkon des Hotelzimmers! Weder Meer- noch Bergblick ist hier angesagt oder gar gefragt; die Gäste dieses Hauses bevorzugen – Stadionblick. Saftig grün der Rasen, rot die Tartanbahn, und allenthalben sind sportliche Menschen zu sehen, die kicken, laufen, werfen. Gewiss, die meisten Aktivurlauber dieses speziellen Hotels in Belek werden tagsüber selbst unterwegs sein, um ihren eigenen Sport zu betreiben. Sie sind ja vornehmlich gekommen, um ganz gezielt die Möglichkeiten zu nutzen, die ihnen die nagelneue „Gloria Sports Arena“ bietet. Und die sind vielfältiger, als es auf den ersten Blick aussieht.

Nach Ruhm und Ehre streben vermutlich viele der Gäste hier. „Gloria“ scheint deshalb ein durchaus angemessener Name für die Anlage mit integriertem Hotel zu sein. Allerdings soll die Bezeichnung „Gloria“ des zu Jahresbeginn eröffneten Multifunktionszentrums in der südanatolischen Urlaubsregion Belek weniger auf die sportlichen Ziele der Gäste hinweisen. Vielmehr ist der Komplex ein weiterer Baustein des Gloria-Hotelimperiums, das seit 1997 in der Region reüssiert und dort schon länger vier Urlaubsresorts der Luxusklasse nebst diversen Golfplätzen betreibt.

In der Gloria Sports Arena finden sich unter Dach und im Freien sowohl Trainingsmöglichkeiten für mehr als 60 Sportarten als auch sportwissenschaftliche Diagnosemöglichkeiten. Dem Gast tut sich also so eine Art Olympiastützpunkt wie in Berlin-Hohenschönhausen auf, mit dem Unterschied, dass hier durchaus auch ambitionierte Freizeitsportler willkommen sind, die auf eigene Faust anreisen und an ihrer jeweiligen Disziplin arbeiten möchten, ob allein oder in einer Gruppe.

Die Sports Arena macht schon jetzt Schlagzeilen

Denker und Lenker der gesamten Anlage ist Richard Ungerhofer. Manche bezeichnen ihn als „bunten Hund“, der viel in der Welt herumgekommen ist, andere halten den Mittfünfziger für einen überaus gewieften Manager. Vermutlich trifft beides zu. Fest steht: Der Salzburger hat einige illustre Berufsstationen hinter sich, auf denen er sicherlich auch wertvolle touristische Erfahrungen sammeln durfte, die ihm bei der Umsetzung der Aufgabe in Belek nicht geschadet haben.

Er war unter anderem Manager bei Puma Österreich, beim Hotelkonzern Steigenberger und bei Aida Cruises. Vor seinem Engagement in der Türkei gehörte Ungerhofer auch zum Organisationsteam um Himmelsstürmer Felix Baumgartner, der 2012 mit seinem Fallschirmsprung aus fast 39 000 Metern Höhe für Rekord und Schlagzeilen sorgte.

Einen freien Fall bei dem Projekt in Belek wollte Ungerhofer allerdings unbedingt vermeiden, zumal im Vorfeld der 2013 begonnenen Arbeiten durchaus Zweifler auf den Plan traten, die einer Sportanlage diesen Ausmaßes keine Chance gaben. Schlagzeilen macht die 105 000 Quadratmeter große Sports Arena allerdings schon jetzt, kurz nach der Eröffnung. Denn was in Belek in weniger als zwei Jahren aus dem Boden gestampft wurde, findet auch in der Fachwelt Anerkennung.

Russen und Ukrainer unter einem Dach - geht das gut?

Und die ersten „Referenzkunden“ waren im Januar schon da: die Profikicker aus Kaiserslautern, Nürnberg und vom FC St. Pauli. „Klar, ein reicher Verein wie der FC Bayern geht lieber dahin, wo es für die Spieler noch mehr Luxus im Hotel gibt. Aber das bieten die anderen Gloria-Hotels in der Nähe auch. Und unsere Trainingsmöglichkeiten müssen sich hinter anderen Anlagen keineswegs verstecken“, sagt Ungerhofer. „Unsere Zielgruppe sind neben Einzelreisenden allerdings insbesondere Vereine und Sportverbände, die nicht im Geld baden, sondern vor allem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis suchen, um ihren Mannschaften in einem angenehmen, vor allem klimatisch-kulturell mal völlig anderen Umfeld die Möglichkeit zu intensivem Training zu geben.“

Wir sitzen mit Ungerhofer im Frühstückssaal des Hotels. Mit Stadionblick, natürlich. Einige große Tische sind noch leer, jedoch reserviert. Angezeigt wird das durch Schildchen wie „SV Würzburg 05, Swimming Group“, „Krylya Sovetov, Samara“ oder „Dnipro Football Team“. Interessant, russische und ukrainische Fußballer unter einem Dach. Geht das gut? „Kein Problem“, sagt Ungerhofer lachend. „Die machen nur ihr Fußballding und haben auch schon sehr freundschaftlich gegeneinander gespielt.“ Jetzt wird es etwas lauter im Restaurant, schnatternd kommen Spielerinnen eines holländischen Nachwuchshockeyteams zum Frühstück. Zeit für einen Rundgang.

Von außen ist sie etwas unscheinbar, innen jedoch offenbart die riesige Mehrzweckhalle Erstaunliches: Vier Basketballfelder können parallel eingerichtet werden, belegt mit einem Parkett, wie es in der amerikanischen NBA verwendet wird; wahlweise wird ein hochelastischer Vinylboden (Gerflor) verlegt, wenn Handball oder Hallenhockey gespielt werden soll. „Also, hier in der Halle ist vieles möglich, eben auch parallel, weil wir Trennwände ziehen und 1200 Sitzplätze einrichten können. Und wenn es im Sommer draußen mal vierzig Grad hat, fühlen sich die Sportler in der klimatisierten Halle doch etwas wohler“, weiß der Hausherr.

Alles, was Athleten wünschen

Sportlich schlafen: Das Hotel der Sportarena bietet 100 Zimmer, alle mit Stadionblick.
Sportlich schlafen: Das Hotel der Sportarena bietet 100 Zimmer, alle mit Stadionblick.

© gws

Es hat den Anschein, als habe Nuri Özaltin, Ideengeber und Investor des Projekts, mit dem umtriebigen Ungerhofer einen guten Griff getan. Die Özaltin Holding Gruppe ist der größte Grundbesitzer in der Region Belek, nicht zuletzt auch, weil Familie Özaltin in der Türkei mit dem Bau von Großprojekten wie Staudämmen und Kläranlagen viel Geld verdient hat. „Diese Arena ist absolut das Baby des Seniorchefs“, erzählt Ungerhofer. „Ich tue nur mein Möglichstes, um es ordentlich umzusetzen.“

Und als ausgebildeter Sportlehrer weiß er, was Athleten beziehungsweise Trainer wünschen. Wer mit Ungerhofer über die Anlage streift, hat den Eindruck, der Mann habe bei jeder Fliese, jedem Meter Tartanbahn wenn schon nicht selbst Hand angelegt, so doch danebengestanden und aufgepasst, dass alles so wird, wie er es sich vorgestellt hat. Missbilligend schaut er jetzt im Außenbereich auf eine Mauerkante, die etwas schlampig verputzt ist. „Da müssen die noch nacharbeiten“, knurrt der Oberaufseher.

„Ach, die sind aber mal wieder früh dran.“ Wir schauen auf das Außenschwimmbecken mit zehn 50-Meter-Bahnen. „Die Langstreckenschwimmer des DSV bereiten sich hier bei uns schon auf die Weltmeisterschaft Ende Juli in Kasan vor“, sagt Ungehofer. „In Deutschland wäre das jetzt draußen ja noch nicht möglich.“ Und wenn die Tage im Winter einfach nicht lang genug sind: Eine Flutlichtanlage ist ebenso vorhanden wie eine Halle mit immerhin sechs 50-Meter-Bahnen.

„Wir haben übrigens den ersten regelgerechten Hockeyplatz in der Türkei.“ Ungerhofer weist auf das Feld, wo ein Dutzend orangefarbene Röckchen wippen. „Die Holländerinnen haben wir übrigens eingeladen, damit die türkische Nationalmannschaft hier im Trainingslager mal einen vernünftigen Gegner hatte. Mit Hockey haben sie es ja noch nicht so in der Türkei.“

50 Millionen Dollar - ein schönes Sümmchen

Ein 1600-Zuschauer-Stadion mit internationalen Maßen für Fußball und Leichtathletik, weitere Trainingsplätze, eine überdachte Wurfanlage für Hammer-, Diskus- und Speerwerfer, das Wassersportzentrum, das Hotel und nicht zuletzt die nach allen Regeln der Kunst ausgestatteten Zentren für sportwissenschaftliche Analysen und Rehabilitation mit dem Feinsten, was Geld heute kaufen kann – ein schönes Sümmchen, das investiert worden ist.

Wie viel? Ungerhofer schaut scheinbar ins Unendliche. Und sagt nur: „Ja, einiges.“ In touristischen Fachkreisen wird spekuliert: 50 Millionen Dollar. Mindestens. Eine Sprachregelung, der vom Manager zumindest nicht widersprochen wird. Man darf also getrost davon ausgehen, dass es doch erheblich mehr war als die kolportierte Summe. Aber so ein Stadionblick ist ja auch Gold wert …

Das Hotel der Sportarena bietet 100 Zimmer (davon acht behindertengerecht sowie zehn Suiten), alle mit Stadionblick. Für Individualreisende gibt es „Gold“-, „Silber“-, „Bronze“-Pauschalen, die bei 80 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer beginnen, inklusive (auf Sportler abgestimmte) Halbpension und Nutzung der Sportanlagen. Für Gruppen und Vereine werden die Paketangebote je nach den Bedürfnissen erstellt. Ausführliche Informationen und Anfragen im Internet: gloriasportsarena.com.tr

Auch Veranstalter haben die Anlage im Programm, beispielsweise Öger Tours (eine Woche Halbpension, Flug ab Tegel im Oktober 800 Euro) oder Tui (drei Nächte, Halbpension, Flug ab Tegel für aktuell 481 Euro pro Person).

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