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Die Goldene Palme, höchster Preis in Cannes. Das Filmfestival startet am 8. Mai.

© dpa/picture-alliance/Sebastien Nogier

Wegen lesbischer Liebesgeschichte: Cannes-Beitrag aus Kenia im eigenen Land verboten

Der kenianische Film „Rafiki“ feiert im Mai Premiere in Cannes. In Kenia ist er nun verboten worden, da er eine lesbische Liebesgeschichte zeigt.

Ein kenianischer Film, der beim Filmfestival in Cannes im Mai Premiere feiern wird, ist wegen seiner lesbischen Liebesgeschichte im eigenen Land verboten worden. Der Film „Rafiki“ versuche, „Homosexualität zu legitimieren und normalisieren“, sagte der Chef der kenianischen Filmklassifizierungsbehörde, Ezekial Mutua, am Freitag. Filme müssten die Werte der Gesellschaft reflektieren und respektieren. „Wir können keinen Film erlauben, der den Anschein erweckt, dass Homosexualität in Kenia akzeptabel ist.“ In Kenia - wie in vielen afrikanischen Ländern - ist Homosexualität verboten.

Mit dieser Entscheidung habe man gerechnet, aber es sei dennoch enttäuschend, sagte Kari Mugo von der Nationalen Menschenrechtskommission für Schwule und Lesben (NGLHRC). „Es ist sehr traurig, dass das kenianische Publikum (den Film) in seinem eigenen Land nicht sehen wird.“ Sie kritisierte die Filmklassifizierungsbehörde als „Moralpolizei“.

„Rafiki“, Swahili für „Freund“, ist nach Angaben der Regisseurin Wanuri Kahiu der erste kenianische Spielfilm, der bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes in der renommierten Nebenreihe „Un Certain Regard“ eingeladen wurde. Er handelt von zwei Freundinnen in Nairobi, die sich ineinander verlieben und sich zwischen ihrem Glück und ihrer Sicherheit entscheiden müssen. (dpa)

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