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Solidarität in Zeiten des Coronavirus.

© imago images/Christian Ohde

Unterstützung in der Coronaviruskrise: Queere Nachbarschaftshilfe für Berlin

Eine Nachbarschaftshilfe soll queere Menschen in Berlin in Zeiten des Coronavirus unterstützen. Die Zahl der Hilfsbedürftigen steigt schnell.

Die Coronavirus-Krise ist auch die Stunde des zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts - das zeigen Nachbarschaftshilfen, die in vielen Bezirken aufgesetzt werden.

Das gibt es jetzt auch für queere Menschen: Bereits mehr als 800 Helfer*innen haben sich der Initiative „Queer & Womxn Relief“, gemeldet, die über das Karada House, einen queeren Kunstraum in Prenzlauer Berg, organisiert wird.

Diese Hilfe sei bereits jetzt dringend nötig, sagt Beatrice, eine der Organisator*innen. „Die Anzahl derer, die Unterstützung benötigen, nimmt in den vergangenen Tagen stark zu.“

Einkaufen gehen für Menschen in Quarantäne

Die Initiative nimmt sowohl die Hilfsangebote als auch die Bitten Hilfesuchender online auf und versucht die Personen dann bestmöglich zusammenzubringen.

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Das betrifft zum Beispiel Menschen, die in Quarantäne sind und deshalb nicht mehr einkaufen gehen können.

Die Initiative hilft auch präventiv denen, die ohnehin auf Unterstützung angewiesen sind und für die es fatal wäre, wenn ihre angestammte Hilfsperson durch Quarantäne ausfallen würde. „Wir wollen hier ein zweites Netz aufbauen.“

Schließlich würden immer mehr psychologische Betreuung brauchen. Seien es Menschen mit Angststörungen oder Depressionen oder unter Quarantäne Gestellte, die unter der Isolation leiden.

Gesucht werden psychologische Fachkräfte

Beatrice berichtet zudem von Geflüchteten, die durch die Krise retraumatisiert würden. „Für die ist die Situation überhaupt nicht einzuschätzen, auch weil oft Informationen fehlen.“ Die Initiative sucht daher dringend nach psychologischen Fachkräften, die mittun können.

[Alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Berlin finden Sie in unserem Newsblog.]

Für viele queere Menschen sei eine eigene Initiative besonders wichtig, sagt Beatrice: „Es gibt viele, die gar kein Vertrauen zu ihren Nachbarn haben oder die vielleicht Angst vor Diskriminierung bei normalen Nachbarschaftshilfen haben.“

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Schon jetzt beobachtet die Initiative, dass Hilfsbedürftigen das Geld ausgeht, diese kaum über längere Zeit über die Runden kommen dürften. Daher wird auch dringend zu Spenden aufgerufen. Bisher seien 2000 Euro eingegangen. „Das ist toll und dennoch lange nicht genug“, sagt Beatrice.

Ebenso dringend werden Leute gesucht, die helfen, den Kontakt zwischen as „Matchen“ von Hilfesuchenden und -bietenden zu koordinieren. Das geschieht online. „Wer also zuhause in Quarantäne ist und sich langweilen sollte, melde sich bitte bei uns“, sagt Beatrice.
(Hier alle Hilfsangebote der Initiative im Überblick, hier geht es zum Crowdfunding.)

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