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"Queen of Drags" läuft donnerstags auf Pro sieben.

© Sven Doornkaat/ProSieben

"Queen of Drags" wehren sich: Mit Humor gegen Hasskommentare

Im Netz gibt es viele widerliche Kommentare über die Teilnehmerinnen von „Queen of Drags“. Jetzt kontern sie mit einer Video-Lesung.

„Kein Mensch sucht sich aus schwul oder lesbisch zu sein. Warum sollte man sich etwas aussuchen, für das man umgebracht wird?“ Mit Statements wie diesem von Yoncé Banks verdeutlichten die Teilnehmerinnen in der vergangenen Folge von „Queen of Drags“, dass die Show nicht nur Unterhaltungswert, sondern auch politische Relevanz hat.

„Queen of Drags“ ist die erste queere Castingshow im deutschen Fernsehen. Gesucht wird die beste Drag Queen des deutschsprachigen Raumes. Jeden Donnerstagabend kämpfen die Teilnehmerinnen in verschiedenen Aufgaben um den Titel und werden dabei von der Jury, also Conchita Wurst, Bill Kaulitz und Heidi Klum, und einer Gastjurorin bewertet.

Fahnen und Plakate

Seit Beginn der Staffel nutzen die Queens diese Plattform für politische Statements und persönliche Erfahrungsberichte. Sie fordern mehr Akzeptanz und Unterstützung und wollen damit auch anderen Menschen Mut machen. So hatte Bambi Mercury in der ersten Folge die Regenbogenflagge und die Transflagge geschwenkt und darauf aufmerksam gemacht, dass LGBTIQ* Menschen immer noch mit rechtlicher und alltäglicher Diskriminierung zu kämpfen haben.

Und auch Katy Bähm verbreitete in der vierten Folge eine positive Message: Zu ihrem Medley von Ariana Grande ließ sie zwei Backgroundsänger Plakate mit den Aufschriften „We Are All Humans“ und „Love is Love“ hochhalten. In der vierten Folge konnten die Queens außerdem im Rahmen eines „Open Mic“ über ihre individuellen Erfahrungen, Ängste und Wünsche für die Zukunft sprechen. „Es passieren uns sehr viele schlimme Dinge. Viele Freunde von mir sind verprügelt, geschlagen, bespuckt und beschimpft worden“, erzählt Aria Addams. Dort wo sie wohnt, könnten zwei Männer nicht Hand in Hand laufen ohne Angst haben zu müssen.

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Die Drag Queen Catherrine Leclery appelliert in ihrer Ansprache an die Eltern im Publikum, ihre Kinder so zu lieben wie sie sind: „Macht eure Arme auf und akzeptiert eure Kinder.“ Und weiter: „Wir sind keine Männer oder Frauen. Wir sind Menschen.“

Die Queens stärken einander den Rücken

Für diese mutigen Statements ernten die Queens besonders im Netz jedoch nicht nur Zuspruch: Vava Vilde, Aria Addams und Yoncé Banks berichten, dass die Queens viele Hasskommentaren und Drohungen bekämen. Dagegen setzen die drei sich jetzt zur Wehr: In einem Youtube-Video lesen sie Hasskommentare vor und reagieren darauf - mit Mut und Humor. Die Frage danach, „was aus all den ‚Männern‘ geworden sei“ beantwortet Aria Addams mit „Mein Schatz, dein Männerbild ist veraltet“ und entlarvt auf diese Weise überholte heteronormative Rollenbilder.

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Und auch auf die schreckliche Forderung nach „Gas“ weiß die 22-jährige Queen Rat: „Gegen Blähungen gibt es 'was von Ratiopharm“. Die Frage danach, wie „tief die Welt gesunken“ sei, kontert Vava Vilde mit: „Offenbar geht´s immer noch tiefer.“

Die drei lassen sich von negativen Nachrichten und Hasskommentaren nicht verunsichern, sondern stärken einander den Rücken: „Wir sollten toleranter sein und jeder von uns ist gut so wie er ist“, stellt Yoncé Banks klar. Selbst Kommentare unterhalb der Gürtellinie versuchen die drei sich nicht zu Herzen zu nehmen: „In der Hölle treffen wir uns alle wieder - mit VIP-Bändchen und Freigetränken.“

Inga Hofmann

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