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Rugby-Star Gareth Thomas geht offen mit seiner HIV-Infektion um und ermutigt andere infizierte Menschen dazu, sich nicht zu verstecken.

© dpa/Anthony Devlin

„Ich will das Stigma brechen“: Rugby-Star Gareth Thomas spricht über HIV-Infektion

Auf Twitter ermutigt Thomas andere infizierte Menschen dazu, sich nicht zu verstecken. Er will die Stigmatisierung brechen und den Umgang mit HIV normalisieren.

Der ehemalige Rugby-League-Spieler Gareth Thomas hat am Wochenende auf Twitter über seine HIV-Infektion gesprochen und andere infizierte Menschen ermutigt, sich nicht zu verstecken.

In einem Video sagte er: „Ich bin Gareth Tomas und ich möchte mein Geheimnis mit euch teilen. Warum? Weil es meine Aufgabe ist, das mit euch zu teilen. Nicht die [Aufgabe] der bösen Menschen, die mein Leben zur Hölle machen und damit drohen, es euch zu sagen bevor ich das tue.“

Thomas veröffentlichte den Videoclip einen Tag vor dem Ironman-Triathlon in Wales, an dem er teilnehmen wollte. Das bedeutet 42 Kilometer laufen, 180 Kilometer Radfahren und fast 4 Kilometer schwimmen.

„Ich lebe mit HIV. Jetzt habt ihr die Information, die mich extrem verletzlich macht aber nicht schwach. Auch wenn ich dazu gezwungen wurde, euch das zu sagen: Ich habe mich dazu entschieden, zu kämpfen, zu informieren und das Stigma um dieses Thema zu brechen. Und damit fange ich heute an, wenn ich mich dem härtesten Ironman in Tenby stelle und an meine körperlichen Grenzen gehe“, erklärte Thomas.

Thomas war der erste offen schwule Rugby-Profi

Die 45-jährige Rugby-Legende hatte sich bereits 2009 während seiner Karriere als homosexuell geoutet. Zu diesem Zeitpunkt war er der einzige offen homosexuelle Sportler im Rugby, was verdeutlicht, wie schwierig es für viele Sportler ist, offen mit ihrer sexuellen Orientierung umzugehen.

Immer wieder hatte sich Thomas in der Vergangenheit gegen Homo- und Transphobie beim Sport eingesetzt. Erst vor wenigen Wochen sprach er bei BBC über seine Kampagne gegen Homophobie beim Fußball.

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In einem Video des britischen „Guardian Sport“ meint Thomas, dass er jetzt offen über seine HIV-Infektion spreche, weil er sich daran erinnern wolle, wie es sei, zu leben. Er wolle sich daran erinnern, wie es sei, sich frei zu fühlen, und auch andere Menschen dazu ermutigen, sich ihm anzuschließen. Lange Zeit habe sich der Rugby-Spieler versteckt und sei von Journalisten erpresst worden.

Die HIV-Diagnose war ein großer Schock für Thomas

Dem „Sunday Mirror“ erzählt er, dass er sich geschämt habe und sogar Selbstmordgedanken gehabt hätte. Die Diagnose sei ein großer Schock gewesen. „Ich hatte das Gefühl, ein Schnellzug überrollte mich mit 300 km/h“, so Thomas.

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Sein offener Umgang mit HIV könnte anderen Menschen Mut machen und ein Stück dazu beitragen, das Stigma zu brechen. Ian Green, Vorsitzender der Wohltätigkeitsorganisation „Terrence Higgins Trust“, meint, die medizinische Lage habe sich zwar verbessert, aber das gesellschaftliche Stigma bleibe dennoch bestehen. Deshalb könne Thomas mit seinem offenen Umgang dazu beitragen, die Stigmatisierung von Menschen mit HIV zu brechen und HIV zu normalisieren.

Mehr als 100.000 Menschen reagierten im Internet auf das Statement von Thomas. Auch von königlicher Seite erhielt er Unterstützung: Thronfolger Prinz William, der selber Teil der Rugby Union in Wales ist, schrieb auf Twitter: „Mutig wie immer- Legende auf dem Spielfeld und Legende außerhalb. Du hast unsere Unterstützung Gareth.“ Sein Bruder Harry stellte sich auf Instagram ebenfalls hinter Thomas: „Gareth, du bist eine Legende! Indem du deine Geschichte als HIV+ teilst, rettest du Leben und zerschlägst Stigma“.

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Inga Hofmann

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