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Alexandra Quiros und Dunia Araya (re.) schlossen die erste gleichgeschlechtliche Ehe in Costa Rica.

© Ezequiel BECERRA / AFP

Gleichstellung von Lesben und Schwulen: Costa Rica führt die Ehe für alle ein

Als 29. Land der Erde hat Costa Rica die Ehe für alle eingeführt. Eine Minute nach Inkrafttreten des Gesetzes heiratete ein Frauenpaar.

Gleichgeschlechtliche Paare können in Costa Rica nun heiraten. Ein entsprechendes Gesetz trat am Dienstag in Kraft - und in den ersten Minuten des Tages wurde die erste Ehe zwischen zwei Frauen geschlossen.

Die Trauung und die Feier zur Einführung der Ehe für alle fand wegen der Corona-Krise ohne Gäste statt, wurde aber gestreamt und im staatlichen Fernsehen übertragen.

Costa Rica will andere Länder zu demselben Schritt bewegen

Im Internet nahmen daran laut lokalen Medien etwa 15.000 Menschen teil sowie internationale Künstler und die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.

„Unser Ziel ist es, alle Formen der Diskriminierung zu bekämpfen“, sagte Präsident Carlos Alvarado zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes

Auf Bestreben Costa Ricas hatte der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte 2018 eine Empfehlung zur Legalisierung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare herausgegeben.

Dort heißt es, die Staaten müssten „alle Rechte anerkennen und garantieren, die familiäre Verbindungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts betreffen“. Die Richter riefen damit zwölf lateinamerikanische Staaten zu einer Änderung ihrer Gesetzgebung auf, in denen die Homoehe verboten ist.

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Costa Rica ist das erste Land, das nun diesen Schritt gemacht hat. Bolivien, Kuba, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru und die Dominikanische Republik erkennen die Heirat gleichgeschlechtlicher Partner weiterhin nicht an.

In Argentinien, Brasilien, Uruguay, Kolumbien und einigen Bundesstaaten Mexikos ist die Homoehe legal. In Chile und Ecuador existiert das Modell einer zivilen Partnerschaft, die aber nicht einer Ehe gleichgesetzt ist. (edp)

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