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"Nulldrei gegen Homophobie": Banner im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion.

© imago/Matthias Koch

Fußballclub gegen Homophobie: Babelsberg 03 macht beim Potsdamer CSD mit

Christopher Street Day in Potsdam: Der Fußballverein ist einer der ersten in Deutschland überhaupt, der sich bei den Feiern für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen engagiert.

Potsdams Fußball-Viertligist Babelsberg 03 ist für sein Engagement gegen Diskriminierung bekannt: Seit langem macht sich der Verein gegen Rechtsextremismus stark, er hat die Kampagne "Nazis raus aus den Stadien" ins Leben gerufen. Nun unterstützt der Verein erstmals den Potsdamer Christopher Street Day (CSD) – er ist damit einer der ersten Fußballvereine in Deutschland überhaupt, die bei einem CSD mitmachen.

So will Babelsberg am 3. Mai zum Auftakt des Potsdamer CSD - es ist übrigens dessen 25. Auflage - die Regenbogenfahne im Karl-Liebknecht-Stadion hissen. Der Verein ist zudem Partner für die Lesung des Buches „Heteros fragen – Homos antworten“ des Queerspiegel-Teams vom Tagesspiegel, die am 11. Mai um 19 Uhr im VIP-Raum des Stadions stattfindet. Für den Verein sei es "höchste Zeit", auch Verbindungen zum CSD zu schaffen, erklärt der Club. Fußball sei ein Abbild der Gesellschaft: Dem Verein sei es wichtig, dieses Abbild widerzuspiegeln. Homophobie habe im Stadion des SV Babelsberg keine Chance und führe sogar zum Ausschluss von Veranstaltungen des Vereins. So stehe es sogar auf den Eintrittskarten.

Schon jetzt ist bei den Heimspielen der Babelsberger eine Bande mit der Aufschrift "Nulldrei gegen Homophobie" zu sehen. Auch gebe es bereits einige kleiner Anti-Homophobie-Projekte von Fangruppen, sagt 03-Sprecher Thoralf Höntze: "Wir als Verein ziehen da jetzt nach." Für den Potsdamer CSD ist die Zusammenarbeit mit einem Fußballverein ebenfalls etwas Neues: "Aber darum geht es ja bei einem CSD – Grenzen einreißen, und neugierig auf das Andere sein“, sagt Jirka Witschak, Koordinator des CSD Potsdam.

Der schwierige Kampf des Fußballs gegen Homophobie

Dass selbst das Hissen einer Regenbogenfahne im Fußballstadion auch heutzutage noch alles andere als selbstverständlich ist, zeigte vor einiger Zeit ein Streit beim Berliner Verein Tennis Borussia: Ein Jahr lang mussten Fans dort mit dem Vorstand diskutieren, bis die Regenbogenfahne dort endlich hängen bleiben durfte. Und das, obwohl Tennis Borussia wie der Berliner Fußballverband insgesamt eigentlich als Vorreiter im Kampf des deutschen Fußballs gegen Homophobie gilt.

Wie weit der Fußball bei diesem Kampf gekommen ist, was alles noch zu tun ist - das wird auch ein Thema der Lesung des Queerspiegel-Teams in Babelsberg sein, bei der Nadine Lange und Tilmann Warnecke auftreten werden. In ihrem im Querverlag erschienen Buch sind 50 Kolumnen versammelt, in denen Fragen heterosexueller Leserinnen und Leser zum Thema Homosexualität beantwortet wurden. Dazu auch Fragen zum Thema Fußball - geklärt wird unter anderem, warum ein Coming Out eines noch aktiven Fußballprofis so wichtig für die Akzeptanz von Homosexualität im Sport und insgesamt wäre. (PNN)

Eileen Schüler

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