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Regisseur Roland Emmerich hat einen Film über die Vorgeschichte des Christopher Street Day gedreht.

© dpa

Filmpremiere in Berlin: Roland Emmerich stellt "Stonewall" vor

Blockbuster-Regisseur Roland Emmerich ergründet mit "Stonewall" die Vorgeschichte des Christopher Street Days.

Dem Regisseur Roland Emmerich verdankt Berlin eine der rauschendsten Premierenpartys der letzten Jahrzehnte. Das war 1996 anlässlich „Independence Day“: gleich zwei Premierenkinos, der Zoo-Palast und das nicht mehr existente Royal im Europacenter, danach Busfahrt ins Studio Babelsberg, wo man eine Halle mit Aliens, Raumschiffen und dem vom Hitzestrahl der Außerirdischen atomisierten Brandenburger Tor dekoriert hatte. Mittendrin der „Master of Desaster“.

Am Dienstagabend sollte es bei der Emmerich-Premiere im International bescheidener zugehen, sein neuer Film „Stonewall“ ist ja auch fern jedes Raumschiffrummels – aber ziemlich nahe dran an Berlin, obwohl er in Greenwich Village, Manhattan, spielt. Dort, in dem von Homosexuellen- und Transgender-Publikum besuchten „Stonewall Inn“ in der Christopher Street hatte sich in der Nacht auf den 28. Juni 1969 anlässlich einer Razzia der Widerstand der Schwulen gegen die Polizeiwillkür entzündet. An ihn wird Jahr für Jahr auch in Berlin mit einer großen Spaßparade erinnert.
Das Thema lag Emmerich am Herzen, homophober Anwandlungen ist nun gerade er nicht verdächtig. Trotzdem fand der Film in den USA keine Gnade. Ein weißer Junge vom Lande, der sein Coming out erlebte und im Trailer den ersten Stein warf, erboste das schwarze Transgender-Publikum, das sich ausgegrenzt fühlte. Boykott-Aufrufe folgten, der Film floppte. Ein Desaster.

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