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Zwei Teilnehmer der «Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride» halten ihre Faust in die Höhe.

© Fabian Sommer/dpa

Update

Digital und auf der Straße: So feiert Berlin den Christopher Street Day

Konzerte, DJ-Sets und Ansprachen im Netz – Gedenken, Demos und Kundgebungen auf der Straße. Der CSD im Corona-Jahr.

Dieses Jahr läuft beim Christopher Street Day (CSD) einiges anders als sonst. Unter dem Motto „Don't hide your Pride – Sichtbarkeit hier und weltweit!" findet er hauptsächlich Online statt.

Pünktlich um 14 Uhr ging es im Netz los: Per Youtube-Livestream sendeten Vereine ihre Grußworte und Redebeiträge zum CSD. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) meldete sich zu Wort und dankte den Organisatoren sowie denjenigen, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen.

Außerdem mahnte er, Übergriffe nicht zu tolerieren: „Wir dürfen in unserer Stadt, in unserem Land nicht akzeptieren, dass es Übergriffe gibt“, sagte Müller vor einem Regenbogen-Banner am Roten Rathaus. „Es gibt Trans- und Homophobie, es gibt Ausgrenzung, es gibt Gewalt.“

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth (Grüne), forderte „gleiche Rechte und nicht nur ein bisschen gleiche Rechte“. Die Unterdrückung von Homosexuellen in osteuropäischen Ländern dürfe nicht vergessen werden.

Etwa 30 Vereine, Künstler und Organisationen treten über den Tag verteilt in Videobeiträgen auf. Gesendet wird aus dem Haus der Statistik, zugeschaltet wird auch aus anderen Kiezen.

Während im Nachmittagsprogramm hauptsächlich Initiativen und ihre Ziele vorgestellt wurden, war für den Abend ein Unterhaltungsprogramm mit Musik geplant. Auf Youtube, wo die Veranstaltung ausgestrahlt wurde, liefen unterdessen Kommentare im Sekundentakt ein. „Total ungewohnt nicht direkt dabei zu sein“, schrieb eine Zuschauerin.

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Aber nicht nur im Netz fand der Austausch statt: In Berlin gab es auch einige kleine Demonstrationen und Kundgebungen. So zum Beispiel auf einer Bühne am Nollendorfplatz. Am frühen Nachmittag wurden dort die ersten Redebeiträge gehalten. Besucher konnten an der Veranstaltung mit vorheriger Anmeldung teilnehmen.

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Damit die Abstandsregeln eingehalten werden konnten, hatten die Veranstalter Markierungen auf dem Boden eingezeichnet. Außerdem wurden Mundschutzmasken verteilt. So konnten auch die Sicherheitsabstände eingehalten werden: Die Demonstranten stellten sich auf die Markierungen am Boden.

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Vor der ungarischen Botschaft demonstrierten unter anderem die Berliner Grünen für die Rechte von Trans-Menschen. Sie kritisierten die ungarische Politik, die diese zuletzt stark einschränkte.

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Etwa 1000 Menschen demonstrierten auf dem Dyke*March, der sich für lesbische Sichtbarkeit einsetzt. Startpunkt war am Neptunbrunnen, der Zug führte zum Brandenburger Tor. Die Demonstrierenden trugen bunte Verkleidungen in CSD-Manier mit Regenbogenfahnen, manche waren mit freiem Oberkörper unterwegs. „Es ist alles friedlich“, sagte eine Polizeisprecherin am Nachmittag.

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Gedenken für Opfer des Nationalsozialismus

Um 13 Uhr wurde an der Gedenktafel am Nollendorfplatz lesbischen und bisexuellen Frauen gedacht, die in der NS-Zeit ermordet und verfolgt wurden. Am Vormittag wurde auch im Tiergarten an die homo- und bisexuellen Opfern des Nationalsozialismus erinnert. Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) legte dort am Denkmal einen Kranz nieder. „Ihr Leid muss uns Verpflichtung sein, für queere Rechte weltweit einzutreten“, schrieb Lederer bei Twitter.

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Im Nationalsozialismus wurden nach Angaben der Bundesstiftung für politische Bildung insgesamt 50 000 Männer als Teil der Verfolgung von Homosexuellen zu Freiheitsstrafen verurteilt. Nach Schätzungen von Historikern wurden in der NS-Zeit etwa 10 000 bis 15 000 homosexuelle Männer in Konzentrationslager gebracht.

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg hatten dazu eingeladen, im Laufe des Tages Blumen und Kränze am Denkmal im Tiergarten niederzulegen. Wegen der Corona-Pandemie waren keine Reden und auch keine Veranstaltung mit einer größeren Gruppe geplant.

Mit den Christopher Street Days wird an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.

Weitere Außenaktionen planen die CSD-Organisatoren in Berlin. Der Verein verzichtet aber darauf, Details bekannt zu geben, damit keine Sogwirkung entsteht. (mit dpa)

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