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Die Opernsängerin Lucia Lucas.

© SWR/Björn Pados

„Die Arbeit an der Rolle“ von und mit Lucia Lucas: Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an Produktion über trans Sängerin

Das Hörspiel „Die Arbeit an der Rolle“ erzählt vom Leben der Opernsängerin Lucia Lucas, die sich 2014 als trans outete. Jetzt hat es einen wichtigen Preis gewonnen.

Der rennomierte Hörspielpreis der Kriegsblinden geht dieses Jahr an die Produktion „Die Arbeit an der Rolle“ von Noam Brusilovsky und Lucia Lucas. Das Hörspiel des Südwestrundfunks von 2021 wurde in Köln ausgezeichnet, wie die Film- und Medienstiftung NRW am Dienstag mitteilte. Der Preis für Radiokunst ist in diesem Jahr erstmals mit einem Preisgeld von 5000 Euro versehen.

Das prämierte Werk handelt vom Leben der Opernsängerin Lucia Lucas, die zugleich Mitautorin ist. Lucas wurde jahrelang als Mann wahrgenommen, sang und spielte nur männliche Rollen. Dann outete sie sich 2014 als trans. Die äußerliche Erscheinung veränderte sich stark, ihre Bariton-Stimme blieb unverändert.

„Das Stück bietet seinen Zuhörerinnen und Zuhörern mit freundlicher Geste an, einzutauchen in die verschachtelte innere Welt eines teils aufgezwungenen Rollenspiels“, urteilte die Jury. Die Geschmeidigkeit, Lässigkeit und Durchlässigkeit der Sprechstimme von Lucia Lucas seien ein perfektes Transportmedium nicht nur für die Arien, die auch im Hörspiel hörbar würden, sondern vor allem für die vielen Stationen ihrer Lebensgeschichte.

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Das Hörspiel „Die Arbeit an der Rolle“ setzte sich gegen das ebenfalls dokumentarische Hörspiel „Adolf Eichmann - Ein Hörprozess“ von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman (RBB, DLF) durch sowie gegen das Dokumentarhörspiel „Saal 101“ zum NSU-Prozess von Katarina Agathos, Julian Wiprich, Katja Huber und Ulrich Lampen.

Der Hörspielpreis wurde 1950 vom Bund der Kriegsblinden begründet. Inzwischen wird die Auszeichnung getragen von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. (dpa/epd)

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