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Die Unisex-Toilette in der Volkswagen Arena.

© DFB

Update

Deutschland gegen Serbien in Wolfsburg: Das erste Länderspiel mit Unisex-Toilette

Versprochen wird ein "genderneutrales Stadionerlebnis": Beim Länderspiel der DFB-Elf in Wolfsburg wird es für Fans im Stadion erstmals Unisex-Toiletten geben.

Beim Test-Länderspiel des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gegen Serbien an diesem Mittwoch (20.45 Uhr / RTL) wird es im Stadion in Wolfsburg erstmalig Unisex-Toiletten geben. Das ist eines der Ergebnisse eines Workshops zum Thema „Queere Fans im Stadion“, den DFB, Deutsche Fußball-Liga (DFL) und Queer Football Fanclubs (QFF) im Januar durchgeführt hatten.

Die Toiletten sollten ein „genderneutrales Stadionerlebnis“ ermöglichen, hieß es auf den Internetseiten von QFF und DFB am Mittwochmittag. Ob die Toiletten künftig bei allen Spielen des A-Teams, der Frauen- und Nachwuchsmannschaften aufgestellt werden, blieb in der Erklärung des DFB zunächst unklar.

Selbst wählen, welcher Ordner kontrolliert

Die „Toiletten für das dritte Geschlecht“, über die CDU-Chefin Annegret Kramp‐Karrenbauer bei Fastnacht noch witzelte, sind allerdings nicht die einzige Maßnahme. Ordner*innen und andere Volunteers wurden laut QFF speziell geschult, damit die Unisex-Toiletten von allen Stadionbesucher*innen zusätzlich zu Männer- und Frauen-Toiletten genutzt werden können. Sie sollen vor den Toiletten für Rückfragen und Feedback zur Verfügung stehen und allen Besucher*innen mit entsprechendem Respekt und Freundlichkeit begegnen.

Seit dem 1. Januar gibt es neben männlich und weiblich auch „divers“ als offizielle dritte Geschlechtsoption. Auch der DFB setzt sich damit auseinander. Neben der Nutzung der Toiletten wurde so auch die Eingangskontrolle als „zentraler Ort identifiziert, an dem die geschlechtliche Identität eine Rolle spielt“, heißt es in der DFB-Mitteilung. „Das gilt insbesondere für Menschen, deren Erscheinungsbild nicht den gesellschaftlichen Normvollstellungen von Zweigeschlechtlichkeit entspricht oder die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren.“ Besucher*innen des Länderspiels gegen Serbien können deshalb selbst wählen, von welchem Ordner oder Ordnerin sie sich kontrollieren lassen.

Der VfL Wolfsburg lief mit Regenbogen-Logo auf

Dass die Aktion erstmals in Wolfsburg stattfindet, dürfte dabei nicht nur dem ersten Länderspieltermin des Jahres geschuldet sein. Der eigentlich in der Arena heimische Bundesligaklub VfL Wolfsburg setzt schon länger für Vielfalt und gegen Homophobie im Fußball ein. Erst vergangenen Samstag liefen die Wolfsburger beim 5:2-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf mit einem Sondertrikot auf. Darauf abgebildet war ein Logo mit dem Hashtag #Vielfalt auf Regenbogenfarben.

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Zuvor war die Wolfsburger Arena drei Tage lang von außen in Regenbogenfarben angeleuchtet worden.

Wolfsburg schickt seine Spielführer*innen seit Beginn der Saison 2018/19 mit einer regenbogenfarbenen Kapitänsbinde aufs Feld. Die Bunde tragen bis in den Jugendbereich alle Mannschaften. Den Anfang machte 2017 Nilla Fischer aus dem Frauen-Bundesligateam, als sie mit der Idee auf den Verein zukam.

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