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Normalerweise kommen bis zu einer Million Menschen zum Berliner CSD.

© Britta Pedersen/dpa

Update

Christoper Street Day-Parade abgesagt: CSD Berlin soll online stattfinden - das reicht nicht allen

Wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August kann auch die Parade des Berliner CSD nicht stattfinden. Er soll jetzt als Online-Event steigen - doch manche fordern mehr.

Der Berliner Christopher Street Day soll am 25. Juli in einer Onlinevariante stattfinden - das teilten das CSD-Team am Mittwochabend auf Anfrage des Tagesspiegel mit.

Der CSD reagiert damit auf der Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August, das Bund und Länder heute wegen der Coronakrise beschlossen haben.

Der CSD will ein "wirkmächtiges" digitales Konzept

Man habe davon „enttäuscht“ Kenntnis genommen, heißt es - dass der CSD 2020 am 25. Juli nicht wie geplant stattfinden wird, sei aufgrund der aktuellen Situation aber „natürlich verständlich“: „Der Schutz von Menschenleben geht absolut vor.“

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Um dennoch den Forderungen nach Gleichberechtigung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Deutschland und weltweit Ausdruck zu verleihen, arbeite man jetzt an einem Konzept, „diese wirkmächtig digital stellen zu können“. 

Dieses Konzept stecke noch in den Kinderschuhen, zum jetzigen Zeitpunkt könnte daher keine Details bekanntgegeben werden. Der CSD werde die queere Community über seine Social-Media-Kanäle auf dem aktuellen Stand halten.

Normalerweise kommen eine Million Menschen

Für Sebastian Walter, queerpolitischer Sprecher für die Grünen im Abgeordnetenhaus, reicht das nicht aus. „Ich träume von einem Berliner CSD 2020 nicht nur digital, sondern in kleinen (sicheren und coronatauglichen) Demogruppen quer über die Stadt – laut, bunt, solidarisch und politischer denn je“, twitterte er.

Der Protest gegen Patriarchat, Heterosexismus und Diskriminierung sei eben auch „systemrelevant“.

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Die Linke.queer forderte Parteien und Unternehmen auf, die für CSD-Trucks, Materialien und give-aways eingeplanten Finanzmittel nicht einfach einzusparen, „sondern zielgerichtet zur Rettung der queeren Infrastruktur einzusetzen“.

Viele queere Institutionen seien in ihrer Existenz bedroht. Daher brauche es solidarisches Handeln all derjenigen, „die sich in der Vergangenheit gerade auf den großen CSDs als Unterstützer*innen der queeren Community dargestellt“ haben.

Zum CSD kommen in normalen Zeiten jedes Jahr bis zu einer Million Menschen in Berlin zusammen.

In anderen Städten haben Pride-Paraden bereits ebenso auf die Coronakrise reagiert - auch in Polen finden jetzt zum Beispiel CSDs digital statt.

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