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Einwohner beobachten den Vulkanausbruch auf St. Vincent.

© Robertson S. Henry/Reuters

Zehn Kilometer hohe Rauchsäule: Vulkan auf Karibik-Insel St. Vincent ausgebrochen

Seit Tagen rumorte der Vulkan La Soufrière auf der Karibikinsel St. Vincent, jetzt kam es zur Eruption. Befürchtet werden weitere, noch stärkere Ausbrüche.

Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten ist auf der Karibikinsel St. Vincent der Vulkan La Soufrière ausgebrochen. Tausende Menschen wurden aus der Gefahrenzone in Sicherheit gebracht, wie die Regierung des Inselstaats St. Vincent und die Grenadinen am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Die Evakuierung wurde von heftigem Ascheregen erschwert. „Die Sicht ist sehr schlecht“, meldete die Katastrophenschutzbehörde Nemo.

Über dem Berg im Norden der Insel stieg eine bis zu zehn Kilometer hohe Rauchsäule auf. Auch am Internationalen Flughafen Argyle im Süden der Insel ging Ascheregen nieder. Nemo rief alle Anwohner dazu auf, die Gefahrenzone rund um den Vulkan sofort zu verlassen. Auch am Internationalen Flughafen Argyle im Süden der Insel ging Ascheregen nieder. Er musste unmittelbar nach dem Vulkanausbruch geschlossen werden.

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Es könne weitere und sogar noch stärkere Ausbrüche geben, warnte Premierminister Ralph Gonsalves bei einer Pressekonferenz. Die schwierige Situation auf der Insel dürfte noch Monate andauern, sagte der Regierungschef mit tränenerstickter Stimme. Er hatte die Insel mit ihren mehr als 100.000 Einwohnern am Donnerstagabend in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Allein in der größten Gefahrenzone wohnen normalerweise 16.000 Menschen. Die meisten von ihnen wurden bis zum Freitag in Sicherheit gebracht.

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An dem Vulkan waren zuvor unterirdische Erschütterungen festgestellt worden, die darauf hindeuteten, dass sich Magma zur Erdoberfläche bewegte. Bereits am Donnerstag hatte die Regierung des Inselstaats St. Vincent und die Grenadinen mit der Evakuierung der sogenannten Roten Zone rund um den Vulkan begonnen.

Die Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean International und Celebrity Cruises schickten zwei Schiffe in die Region, um Menschen aus der Gefahrenzone in Sicherheit zu bringen. Die jamaikanische Regierung bot den Behörden in St. Vincent und den Grenadinen ihre Unterstützung an. Der Inselstaat St. Lucia aktivierte ein Notfallprotokoll und öffnete seinen Flughafen und seinen Seehafen für Menschen aus den Gefahrenzonen.

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Rund 4500 Menschen wurden nach Angaben von Premier Gonsalves bereits in Sicherheit gebracht. Etwa 2000 fanden Schutz in Notunterkünften. Alte und Menschen mit Gesundheitsproblemen sollten in Hotels untergebracht werden. In den kommenden Tagen sollten zudem einige Menschen auf die umliegenden Karibikinseln Grenada, Antigua und Dominica gebracht werden.

Der 1178 Meter hohe La Soufrière ist der einzige aktive Vulkan auf St. Vincent. Bei einem Ausbruch waren 1902 etwa 1500 Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt war er 1979 ausgebrochen. Die aktuelle vulkanische Aktivität begann nach Nemo-Angaben im Dezember. Der Karibik-Staat besteht aus der Hauptinsel St. Vincent und den 31 kleinen Grenadinen-Inseln. Früher gehörte das Gebiet zum britischen Kolonialreich. (dpa, AFP)

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