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Mehrere Menschen sind in einer Kirche im US-Bundesstaat Kalifornien angeschossen worden

© AFP/Mario Tama/Getty Images

Update

Wieder Gewalttat in den USA: Ein Toter und vier Schwerverletzte durch Schüsse in Kirche in Kalifornien

In einer Kirche in Laguna Woos schießt ein Mann um sich. Gläubige überwältigen ihn. Täter und Opfer waren offenbar asiatischer Herkunft.

Wieder erschüttert eine Gewalttat mit Schusswaffen die USA: In einer Kirche im US-Bundesstaat Kalifornien sind am Sonntag ein Mensch getötet und fünf weitere durch Schüsse teils schwer verletzt worden, wie das Büro des Sheriffs von Orange County mitteilte. Erst am Vortag waren in Buffalo im Bundesstaat New York bei einem offenbar rassistisch motivierten Schusswaffenangriff zehn Menschen getötet worden. US-Präsident Joe Biden kündigte einen Besuch in Buffalo am Dienstag an.

Die Schüsse in der Kirche am Sonntag fielen in der Stadt Laguna Woods rund 70 Kilometer südlich von Los Angeles, wie das Büro des Sheriffs im Onlinedienst Twitter mitteilte. Von den fünf Verletzten im Alter zwischen 66 und 92 Jahren erlitten vier schwere Verletzungen, alle wurden in Krankenhäuser gebracht.

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Gemeindemitglieder hätten den mutmaßlichen Täter am Sonntagnachmittag bereits überwältigt und seine Beine mit Verlängerungskabeln gefesselt, als die Polizei eintraf, teilte das Sheriffbüro auf Twitter mit.

Der Mann und die fünf Verletzten seien alle asiatischstämmig. Der Vorfall habe sich in einer taiwanesischen Kirche ereignet, schrieb die "Los Angeles Times". Der mutmaßliche Täter, ein Mann in den 60er Jahren, sei festgenommen worden. Das Motiv war noch unklar.

In der Kirche in Laguna Woods hätten die Gemeindemitglieder gerade den Besuch eines Pastors aus Taiwan mit einem Festessen gefeiert, als die Schüsse gefallen seien, schrieb die "Los Angeles Times" weiter. Der Mann sei zuvor in die Kirche gekommen und von Gemeindemitgliedern noch begrüßt worden - obwohl niemand ihn gekannt habe.

Die Polizei schrieb, der Mann stamme offenbar nicht aus der Gegend. Am Tatort fand sie zwei Schusswaffen. Ermittler sagten laut "Los Angeles Times", man wisse noch nicht, ob Hass ein Motiv sein könnte.

Die demokratische Kongressabgeordnete Katie Porter, die den Sitz für Orange County im Repräsentantenhaus in Washington innehat, sprach von "erschütternden und beunruhigenden Nachrichten, insbesondere weniger als einen Tag nach den Schüssen von Buffalo". Sie fügte hinzu: "Dies sollte nicht unsere neue Normalität sein."

Die Geneva Presbyterian Church Laguna Woods in den USA.
Die Geneva Presbyterian Church Laguna Woods in den USA.

© dpa/Damian Dovarganes/AP

Am Samstag waren bei dem offenbar rassistisch motivierten Schusswaffenangriff auf einen Supermarkt in Buffalo zehn Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Ein 18-jähriger Weißer, der seine Tat anfangs live im Internet übertrug, hatte mit einem Sturmgewehr vor und in dem Geschäft in der Stadt Buffalo das Feuer eröffnet. Die meisten Opfer waren Afroamerikaner. Der Täter hatte die überwiegend von Schwarzen bewohnte Gegend laut Polizei zuvor ausgekundschaftet. Er wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt.

US-Präsident Joe Biden will am Dienstag zusammen mit seiner Frau nach Buffalo reisen, um den Mensch dort sein Beileid zu bekunden, wie das Weiße Haus am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. In einer Erklärung wurde der dortige Schusswaffen-Angriff als "sinnlos und entsetzlich" verurteilt. Biden hatte seine Landsleute bereits zuvor angesichts der Gewalttat von Buffalo aufgerufen, die Spirale von Hass und Gewalt zu durchbrechen.

Nach US-Medienberichten prüfen die Behörden ein 180-seitiges "Manifest" des Täters von Buffalo, das vor dem Angriff im Internet veröffentlicht worden sein soll und in dem der Mann sein Vorhaben und seine rassistischen Beweggründe darlegt. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf diesen Text, der Angreifer sei unter anderem von den Anschlägen auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch mit 51 Toten im Jahr 2019 "inspiriert" worden.

Geschockte Anwohner versammelten sich zu einer Mahnwache vor dem Supermarkt. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul, Generalstaatsanwältin Letitia James und Buffalos Bürgermeister Byron Brown nahmen am Sonntag an einem Gottesdienst teil. Hochul beschrieb die Gewalttat als "Hinrichtung militärischer Art". James, die Afroamerikanerin ist, sagte, der Angriff sei "schlicht und einfach" als "einheimischer Terrorismus" einzustufen. Brown betonte, der Täter habe gezielt "so viele schwarze Leben wie möglich" auslöschen wollen. (AFP)

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