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Wie im Hochsommer geht es zu Pfingsten an der Ostsee zu. Sonnencreme nicht vergessen, und dann rein ins Vergnügen.

© dpa

Wetter: So heiß war Pfingsten seit 50 Jahren nicht mehr

Deutschland steht das heißeste Pfingsten seit mindestens 50 Jahren bevor. Für Berlin und Brandenburg hat der Wetterdienst eine Hitzewarnung ausgegeben. Und auf dem Strommarkt kommt es wegen der Hitze zu einem kuriosen Phänomen.

Deutschland steht das heißeste Pfingsten seit mindestens 50 Jahren bevor. Luft aus der Sahara treibt die Temperaturen über die Feiertage auf bis zu 36 Grad. „Es wird wohl das wärmste Pfingsten, seit wir ordentlich messen“, sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Bisher war Pfingsten 1979 mit 33,9 Grad am heißesten, dicht gefolgt von den Jahren 2000 und 2003. Der DWD gibt für die Feiertage zum ersten Mal in diesem Jahr eine Hitzewarnung heraus.

Auch für Berlin und Brandenburg hat der Wetterdienst eine Hitzewarnung ausgegeben, die am Sonntag von 11 bis 19 Uhr gilt. Wer sich beim Karneval der Kulturen die Parade anschaut, ist gut beraten, einen Hut dabei zu haben.

Achtung: Sonnenbrand!

Die höchsten Temperaturen soll es am Pfingstmontag im Süden und entlang des Rheins geben, aber fast überall in Deutschland wird die 30 Grad-Marke überschritten. Vereinzelt kommt es im südlichen Bergland und in den Alpen zu Hitzegewittern. Meist brenne die Sonne aber von einem wolkenlosen Himmel herab, sagt Hartmann. Die ultraviolette Strahlung steige und damit auch die Sonnenbrandgefahr. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät deshalb dringend zum Sonnenschutz.

Dienstag an zieht nach Angaben des DWD dann eine Kaltfront von Belgien kommend über Deutschland hinweg. In der zweiten Wochenhälfte sei es deshalb mit der Hitze vorbei, es bleibe aber im Schnitt 25 Grad warm. Seit 1961 führt der DWD eine Statistik über das Pfingstwetter. Das Datum ist nicht immer gleich, denn Pfingsten gehört zu den beweglichen Festen, immer sieben Wochen nach Ostern.

Negative Strompreise: eine neuere Pfingsttradition

Eine etwas neuere Pfingsttraditon wird in diesem Jahr ebenfalls fortgesetzt werden: Wer an Pfingsten viel Strom abnehmen kann, dürfte dafür sogar noch Geld bekommen. Negative Strompreise nennt sich das Phänomen, das im vergangenen Jahr rund 20 Mal stundenweise aufgetreten ist. Das Pfingstwochenende ist schon seit Jahren der Zeitpunkt im Jahr mit dem niedrigsten Stromverbrauch. Im Schnitt liegt er bei etwa 30 000 Megawattstunden – zum Vergleich der Höchstverbrauch an einem kalten Februartag liegt bei rund 80 000 Megawattstunden. Allein die installierte Solarstromleistung von rund 33 000 Megawatt könnte ausreichen, um diesen niedrigen Bedarf decken zu können.

Schon am Samstag lag die Solarstromproduktion um zehn Uhr morgens bereits bei knapp 20 000 Megawattstunden, zeigen die Statistiken der Leipziger Strombörse EEX. Eine Stunde später waren bereits mehr als 22 000 Megawattstunden im Netz. Die Megawattstunde Strom wurde am Samstagvormittag mit knapp 27 Euro gehandelt. Gleichzeitig laufen aber auch Braunkohle- und Atomkraftwerke durch. Mit dem Ergebnis, dass auch der Stromexport in die Nachbarländer zu Pfingsten auf einen Höchststand klettert. Das zeigt ein Blick auf eine interaktive Grafik des Thinktanks Agora Energiewende, wo die Importe und Exporte von Strom nahezu in Echtzeit beobachtet werden können. Die Nachbarn freuen sich, wenn sie kostenlosen Strom oder sogar solchen, für den sie noch Geld nachgeworfen bekommen, abnehmen können.

Die Übertragungsnetzbetreiber, die das Stromnetz am Pfingstwochenende managen, sind jedenfalls froh, dass nicht auch noch mit einer hohen Windeinspeisung zu rechnen ist. Knapp 34 000 Megawatt Windleistung waren Ende 2013 in Betrieb, berichtet der Bundesverband Windenergie. Die Netzbetreiber haben jedenfalls ihre Belegschaften über Pfingsten verstärkt, um das Netz stabil zu halten. Bei so viel Sonnenschein besteht sonst das Risiko, dass das Netz wegen Überfüllung geschlossen wird. (mit dpa)

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