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Eine kolorierte mikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus in einer infizierten Zelle

© Niaid/Niaid/Planet Pix via ZUMA Press/ dpa

Weniger stigmatisierende Vorschläge online möglich: Weltgesundheitsorganisation sucht neuen Namen für Affenpocken

Der Name wird oft als diskriminierend gegenüber dem Kontinent Afrika empfunden. Die WHO hatte sich zuletzt schon auf neutrale Varianten-Bezeichnungen geeinigt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sucht nach einem neuen Namen für die Affenpocken. Es solle eine weniger stigmatisierende Bezeichnung für die sich ausbreitende Viruserkrankung gefunden werden, sagte eine WHO-Sprecherin am Dienstag. Vorschläge könnten online eingereicht werden.

Fachleute warnen davor, dass der derzeitige Name der Krankheit für Affen und den Kontinent Afrika, mit dem die Tiere häufig assoziiert werden, diskriminierend sein könnte. So wurden kürzlich aus Brasilien Fälle gemeldet, bei denen Menschen aus Angst vor der Krankheit Affen angegriffen hatten.

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Zwar kann das Virus von Tieren auf Menschen übergehen. Experten der WHO betonen allerdings, dass die jüngste weltweite Ausbreitung auf engen Kontakt zwischen Menschen zurückzuführen ist.

Bei den Affenpocken handelt sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Ihren Namen erhielten sie, weil das Virus ursprünglich 1958 bei Affen entdeckt wurde. Die Krankheit kommt aber auch bei anderen Tieren vor.

Bis Mai vor allem Fälle in Afrika

Bei Menschen wurden Affenpocken erstmals 1970 in der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen. Seitdem tritt die Krankheit vor allem in manchen west- und zentralafrikanischen Ländern auf.

Seit Mai aber wurde sie auch außerhalb Afrikas vermehrt registriert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Juli wegen der deutlichen Zunahme an Affenpocken-Fällen einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Erst in der vergangenen Woche hatte die WHO bekanntgegeben, dass sich Fachleute auf neue Bezeichnungen für die Virusvarianten geeinigt haben. Bislang wurden die wichtigsten Varianten nach den Regionen benannt, in denen sie auftraten - also Kongobecken-Klade und Westafrika-Klade.

Statt dieser Bezeichnungen sollen nun einfach römische Zahlen genutzt werden - also Klade I und Klade II. (AFP)

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