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Nasa

© AFP

Weltraum: Nasa: Keine Gefahr für "Endeavour"

Die beim Start am Hitzeschild der "Endeavour" entstandenen Schäden am Hitzeschild stellen laut Nasa keine Gefahrt für das Shuttle oder deren Passagiere dar. Trotzdem werde eine mögliche Reparatur erwogen.

Die NASA ist "vorsichtig optimistisch", dass ein Schaden am Hitzeschild des Space-Shuttle "Endeavour" nicht im All repariert werden muss. Eine Computer-Analyse habe gezeigt, dass die Temperatur der Aluminiumhaut der Raumfähre beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre trotz des Risses in einer Hitzekachel deutlich unterhalb der Risikogrenze bleiben würde, sagte der stellvertretende Shuttle-Programmmanager John Shannon im NASA-Kontrollzentrum in Houston (Texas).

Vollkommen unabhängig von den Beschädigungen am Hitzeschild des Shuttles sind "Endeavour"-Astronaut Rick Mastracchio und sein Landsmann Clayton Anderson von der ISS-Mannschaft heute zu Montagearbeiten in den freien Weltraum ausgestiegen. Die Männer verließen die Internationale Raumstation um 16.37 Uhr deutscher Zeit, wie das Kontrollzentrum in Houston (Texas) mitteilte. Für Mastracchio ist das der dritte "Weltraumspaziergang" während der derzeitigen Shuttle-Mission, für Anderson der erste. Der ISS-Bordingenieur hatte aber im Juli schon einmal mit seinem russischen Kommandanten Fjodor Jurtschichin außenbords gearbeitet. Beide Astronauten wollen Vorarbeiten für die spätere Umsetzung einer Sonnenbatterie erledigen, einen Transponder für die Rückführung zur Erde demontieren und einen neuen montieren sowie eine Antenne umsetzen. Der neue Transponder und die Antenne sollen das Kommunikationssystem der ISS verbessern. Zudem bergen die Männer bei ihrem sechseinhalbstündigen Ausflug zwei Materialexperimente an der Außenhaut der Station.

Mögliche Reparatur am Freitag

Ebenfalls noch im Laufe des Mittwochs wurde eine endgültige Entscheidung darüber erwartet, ob die "Endeavour" im All repariert werden soll oder nicht. Etwaige Ausbesserungsarbeiten könnten während eines ohnehin für Freitag geplanten vierten Außenbordeinsatzes erfolgen, der ansonsten ganz der Vorbereitung auf die nächsten Shuttle-Missionen dienen soll. Die "Endeavour" war beim Start an ihrer Unterseite von einem Stück Isolierschaumstoff getroffen worden, das vom Außentank abgefallen war. Der Hitzeschild weist nun einen 7,5 mal 7,5 Zentimeter großen Riss auf, der an einer Stelle fast bis zur Aluminiumhaut reicht. 2003 hatte der Aufprall von Schaumstoff den Hitzeschild der Raumfähre "Columbia" so stark beschädigt, dass sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbrach. Die Besatzung kam ums Leben.

Unterrichtsstunde im All

Am Dienstag hatte sich das Hauptinteresse auf die Astronautin und Lehrerin Barbara Morgan konzentriert. Sie konnte sich einen lang gehegten Traum erfüllen: einen "Schulunterricht" im All. Gemeinsam mit drei Astronauten-Kollegen beantwortete die 55-jährige "Barb" via Satellit Fragen von Schülern in Boise (Idaho). Sie wollten unter anderem wissen, wie man in der Schwerelosigkeit trinkt oder welche Auswirkungen des Treibhauseffekts vom All aus zu sehen sind.

Diese "Schulstunde" sollte eigentlich schon vor gut 21 Jahren stattfinden - mit Christa McAuliffe. Die Lehrerin war im Rahmen eines neu geschaffenen Bildungsprogramms für einen Shuttle-Flug ins All ausgewählt worden und befand sich an Bord der "Challenger", die am 28. Januar 1986 kurz nach dem Start explodiert war. Alle sieben Menschen an Bord kamen ums Leben. Morgan, damals selbst Lehrerin, war seinerzeit McAuliffes Vertreterin und wurde später zur Astronautin ausgebildet. Sie hält sich nun in einer Doppelfunktion im All auf. (mit dpa)

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