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Ein Löschflugzeug im Einsatz in der Türkei.

© dpa/Emre Tazegul/AP

Waldbrände in der Türkei: Acht Tote nach Absturz von Löschflugzeug

Die russische Maschine half beim Löschen von Waldbränden in der Gebirgsregion Kahramanmaras. Weitere Länder kämpfen mit verheerenden Bränden.

In der Waldbrandregion im Süden der Türkei ist ein russisches Löschflugzeug mit acht Menschen an Bord abgestürzt. Alle Insassen seien bei dem Unglück am Samstag in der Nähe der Stadt Adana getötet worden, meldeten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Demnach handelte es sich bei der Besatzung des Flugzeugs vom Typ Beriew-200 um fünf russische Soldaten und drei Türken.

Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurden sofort Hilfskräfte zur Unglücksstelle entsandt. Im Fernsehen war eine große Rauchsäule über bergigem Gebiet zu sehen.

Dem türkischen Verteidigungsministerium zufolge befand sich die russische Maschine im Einsatz gegen einen Waldbrand in der Region Kahramanmaras. Ein türkisches Luftüberwachungsflugzeug und ein Hubschrauber seien zur Unglücksstelle entsandt worden.

Die Türkei hat derzeit mit mehreren Naturkatastrophen zu kämpfen. Seit Ende Juli kamen bei Waldbränden im Süden des Landes acht Menschen ums Leben. Zurzeit leiden Teile der Nordtürkei zudem unter schweren Überschwemmungen.

Im Zusammenhang mit den Waldbränden und dem Hochwasser geriet der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in die Kritik. Wegen fehlender Löschflugzeuge hatte Ankara andere Länder um Hilfe bitten müssen.

Auch Italien kämpft weiterhin mit vielen Bränden. Die Feuerwehr meldete am Samstagvormittag 400 Einsätze in den vergangenen zwölf Stunden. In der Region Kalabrien an der Fußspitze des italienischen Stiefels seien fünf Löschflugzeuge im Raum Cosenza und Reggio Calabria in der Luft. Das Feuer in Tivoli östlich von Rom sei in der Nacht gelöscht worden. Der Ort ist für seine Unesco-Welterbe-Stätten Villa d'Este und Villa Adriana (Hadriansvilla) bekannt.

Auf Sizilien warnte der Zivilschutz für Samstag vor Waldbrandgefahr in den Provinzen Catania, Caltanissetta und Enna sowie vor extremer Hitze im Raum Palermo. Auf Sardinien warnten die Behörden vor extremer Brandgefahr für den zentralen Westen der Mittelmeerinsel. In Kalabrien brennen viele Feuer in der Gegend um den Nationalpark Aspromonte. Dort gab es bislang vier Tote im Zusammenhang mit den Waldbränden.

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Es brannte auch in der nördlich an Kalabrien angrenzenden Region Kampanien, in der Neapel und der Vesuv liegen. Extreme Hitze und anhaltende Trockenheit begünstigen seit Ende Juli in weiten Teilen des Südens die Flammen. Hinter vielen Feuern vermuten die Behörden Brandstiftung. Das italienische Gesundheitsministerium warnte für Samstag und Sonntag vor extremer Hitze der höchsten Alarmstufe drei unter anderem für Bari, Bologna, Bozen, Neapel und Rom.

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In Spanien brachte die bisher schlimmste Hitzewelle des Sommers Millionen Menschen ins Schwitzen. Einen Rekord könnte es in Córdoba in Andalusien geben, falls die Temperatur den bisherigen Höchstwert von 46,9 Grad übersteigen sollte.

Die Feuer in Griechenland sind derweil unter Kontrolle und weitgehend gelöscht, doch die Sicherheitskräfte bleiben in Alarmbereitschaft. Von Freitag- bis Samstagmorgen waren nach Angaben der griechischen Feuerwehr erneut 51 Waldbrände ausgebrochen. Der griechische Zivilschutz gibt die Brandgefahr in weiten Teilen des Landes als „hoch“ bis „sehr hoch“ an. Sorgen bereiten die örtlich starken Winde, die einen kleinen Brandherd zu einem großen Waldbrand anheizen können.

Überschwemmungen machen Russland zu schaffen

Brände und Überschwemmungen machen auch Russland zu schaffen. Die Feuer könnten nach Einschätzung von Umweltschützern ein historisches Ausmaß annehmen. „Die Lage ist diesmal viel schlimmer als 2020 und im Jahr davor“, sagte Grigori Kuksin von der Organisation Greenpeace der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. In der besonders schwer betroffenen Teilrepublik Jakutien im Osten Sibiriens „sprechen wir bereits von einem Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Russland“, erklärte der Brandschutzexperte. Am Samstag meldete die Forstschutzbehörde landesweit 252 Brände auf einer Gesamtfläche von 4,2 Millionen Hektar. Das ist erneut mehr als am Vortag und entspricht etwa der Fläche der Schweiz.

Eine Überschwemmungen in der russischen Region Krasnodar.
Eine Überschwemmungen in der russischen Region Krasnodar.

© dpa

Während die betroffenen Regionen auf Niederschläge hoffen, haben andere Gebiete Russlands zu viel davon. Betroffen ist vor allem die russische Schwarzmeer-Küste und abermals die Halbinsel Krim. In der Region Krasnodar im Süden wurden den Behörden zufolge mehr als 1300 Häuser überflutet.

In weiten Gebieten Japans dauern die rekordstarken Regenfälle weiter an. Ganze Wohngebiete auf der schwer betroffenen südwestlichen Hauptinsel Kyushu sind überschwemmt. Rettungskräfte brachten am Samstag Bewohner, die nicht rechtzeitig ihre Häuser verlassen hatten, mit Schlauchbooten in Sicherheit.

Wegen der unablässigen Regenfälle und Überflutungen war das Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar. Die Meteorologische Behörde gab für rund 650 000 Haushalte in den drei auf Kyushu gelegenen Präfekturen Fukuoka, Saga und Nagasaki sowie der im Westen Japans gelegenen Präfektur Hiroshima die höchste Warnstufe aus. Die Bewohner sind aufgefordert, sich vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit zu bringen. (AFP, dpa)

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