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Wahrzeichen Australiens: Uluru oder Ayers Rock in der zentralaustralischen Wüste.

© dpa

Update

Wahrzeichen Australiens: Klettern am Ayers Rock wird 2019 verboten

Australiens Ureinwohnern gilt der Uluru als Heiliger Berg. Doch viele Touristen ignorieren die Bitte der Aborigines, den als Ayers Rock bekannten Fels nicht zu besteigen. Das hat nun Folgen.

Jahrzehntelang war darüber debattiert worden, dutzende Menschen haben beim Klettern ihr Leben verloren: Ab Oktober 2019 soll das Heiligtum der Aborigines in Australien nun nicht mehr gestört werden. Ein Gremium begründete das Kletterverbot am Mittwoch damit, dass der Uluru „kein Spielplatz oder Freizeitpark wie Disneyland“ sei.

Der Uluru – auch als Ayers Rock bekannt – liegt etwa fünf Autostunden von Alice Springs entfernt mitten zentralaustralischen Wüste und ist eines der Wahrzeichen des Landes. Der große, rote Outbackfelsen ist ein sogenannter Inselberg, die Spitze einer Felsformation, die unter der Erde noch kilometerweit weitergeht.

Der Uluru ragt 348 Meter hoch aus dem Outback

Außerdem ist er ein wichtiges Heiligtum der Aborigine-Völker. Seit der Uluru 1985 offiziell an die Ureinwohner zurückgegeben wurde, baten diese, dass Besucher den Felsen nicht erklimmen, sondern nur umwandern. Seit den 1990er Jahren weisen auch offizielle Schilder darauf hin. Doch verboten war der Aufstieg zum Uluru bisher nicht.

Trotz der Bitte der Ureinwohner marschierten jedes Jahr tausende Urlauber auf den Uluru, der 348 Meter hoch aus dem sonst sehr flachen Outback ragt und aus etlichen Kilometern Entfernung zu sehen ist. Immer wieder fielen Besucher mit Benehmen auf, das die Aborigines beleidigte oder verletzte, für die das gesamte Gebiet eine heilige Stätte ist. 2010 beispielsweise strippte eine französische Frau auf der Spitze des Berges und ließ sich im Bikini fotografieren.

36 Menschen starben zudem während des Auf- oder Abstieges seit den 1950. Seit diesem Zeitpunkt werden Aktivitäten auf dem Inselberg, der seit 1987 Weltkulturerbe ist, offiziell dokumentiert. Zuletzt kam 2010 ein Urlauber beim Abstieg vom Uluru ums Leben.

Es drohen zwei Jahre Haft oder hohe Geldstrafen

Die australischen Ureinwohner hatten immer wieder darüber diskutiert, wie mit dem unerwünschten Aufstieg zum Uluru umgegangen werden sollte. Nach dem Beschluss eines Gremiums aus acht Ureinwohnern und drei Repräsentanten der Nationalparkbehörde könnte nun eine Kette, die bisher den Weg markiert und Wanderern Halt gibt, entfernt werden. Dies würde den Auf- und Abstieg nochmal gefährlicher machen. Zudem wäre ein Verstoß gegen die neue Regelung ab dem 26. Oktober 2019 dann ein strafbares Vergehen, das mit zwei Jahren Gefängnis oder 60.000 australischen Dollar (umgerechnet fast 40.000 Euro) geahndet wird.

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