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Auto rast in Straßenparade. Polizeiabsperrung in US-Kleinstadt Waukesha

© dpa/AP/Jeffrey Phelps

Update

US-Bundesstaat Wisconsin: Auto rast in Weihnachtsparade – mindestens fünf Tote und viele Verletzte

Ein Geländewagen steuert in eine Parade in der US-Kleinstadt Waukesha. Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder. Die Hintergründe sind weiter unklar.

Bei einer vorweihnachtlichen Straßenparade im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Nach dem tödlichen Zwischenfall ist weiter unklar, weshalb ein Autofahrer dort mit einem Geländewagen in eine Menschenmenge gerast ist. Der mutmaßliche Täter Darrell B. sei kurz zuvor in eine „häusliche Auseinandersetzung“ verwickelt gewesen, sagte der Polizeichef des Ortes Waukesha, Dan Thompson, am Montag.

Genaue Angaben zu dem Vorfall machte Thompson aber nicht. Der 39-Jährige habe bei der Parade alleine gehandelt und es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, sagte der Polizeichef.

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Bei dem Zwischenfall in Waukesha am Sonntag waren mindestens fünf Menschen getötet worden. Mindestens 48 Menschen wurden verletzt. Auch zahlreiche Kinder erlitten nach Behördenangaben Verletzungen, als der rote Geländewagen plötzlich Absperrungen durchbrach und in hohem Tempo über die Hauptstraße mit der Parade jagte. Ein Kinderkrankenhaus im nahen Milwaukee teilte mit, insgesamt 18 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren seien dort eingeliefert worden.

Dan Thompson sprach von einem „tragischen Vorfall“. Ein Beamter habe noch auf das Auto geschossen, um es zu stoppen, sagte der Polizeichef weiter. Dabei seien keine Passanten verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen seien aus dem Fahrzeug keine Schüsse abgefeuert worden.

Verdächtige erst wenige Tage vor dem Zwischenfall festgenommen

US-Medien zufolge war der Verdächtige erst wenige Tage vor dem Zwischenfall wegen eines tätlichen Angriffs auf seine Freundin festgenommen worden und kam kurz darauf gegen 1000 US-Dollar (890 Euro) Kaution frei. Die „New York Times“ berichtete, er sei im Laufe der Jahre mehrfach angeklagt worden, mindestens zweimal in Haft und jahrelang auf Bewährung frei gewesen. Auch die örtliche Zeitung „Milwaukee Journal Sentinel“ berichtete über frühere Anklagen.

Für die Waukesha Christmas Parade hatten Menschen im Zentrum der Stadt am Sonntagnachmittag beide Seiten der Straße gesäumt. Die alljährliche Veranstaltung im Vorort der Großstadt Milwaukee lockt traditionell Tanzgruppen, High-School-Bands, Politiker und zahlreiche Zuschauer an. Auch viele Familien mit Kindern besuchten die Parade am Sonntag und bestaunten Weihnachtsfiguren, Tänzer und Musiker.

Die Polizei untersucht den Tatort eines Unfalls mit mehreren Verletzten bei einer Weihnachtsparade in Waukesha, Wisconsin.
Die Polizei untersucht den Tatort eines Unfalls mit mehreren Verletzten bei einer Weihnachtsparade in Waukesha, Wisconsin.

© dpa/AP/Mike De Sisti/Milwaukee Journal-Sentinel

In zahlreichen, zunächst nicht zu verifizierenden Videoclips, die sich in sozialen Medien verbreiteten, waren chaotische und verstörende Szenen zu sehen: Aus diversen Perspektiven wurde in verschiedenen Momentaufnahmen ein Geländewagen gefilmt, der erst an Teilnehmern der Parade vorbeirast, an anderer Stelle diverse Menschen in dem Straßenzug rammt und überfährt und schließlich Straßenabsperrungen durchbricht und davonjagt. Auf den Videoaufnahmen sind schreiende und rennende Menschen zu sehen. In einer Szene rast der Wagen nur knapp an einem auf der Straße tanzenden Kind vorbei.

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Ein Augenzeuge, der auch selbst an der Parade teilgenommen hatte, berichtete von einem Auto, das „mit voller Geschwindigkeit über die Paradenstrecke raste“. „Und dann hörten wir einen lauten Knall und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden“, sagte er der Zeitung „Milwaukee Journal Sentinel“. „Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen oder weinend stehen blieben, und da waren Leute auf dem Boden, die aussahen, als wären sie von dem Fahrzeug getroffen worden.“

Der Wagen „raste an uns vorbei“, berichtete Chris Germain, Eigentümer einer Tanzschule, deren Schüler an der Parade teilnahmen. Er berichtete einem TV-Sender von Rettungssanitätern, die Verletzte auf der Straße versorgten, darunter auch Kinder. (dpa)

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