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Feuerwehrleute beseitigen in Braunau in Österreich einen umgeknickten Baum.

© Manfred Fesl/APA/dpa

Update

Unwetter in den Alpen: Bäume stürzen auf Tauernautobahn – 30.000 Haushalte in Österreich ohne Strom

Eine Schlechtwetterfront zog über die Schweiz und Österreich hinweg. Es gab Schäden und Verletzte.

Schwere Unwetter über den Alpen haben in der Region zu Überflutungen und Sturmschäden geführt. Die Schlechtwetterfront zog bis zur Nacht auf Montag von Westen nach Osten über die Schweiz und Österreich hinweg. Im Salzburger Land stürzten mehrere Bäume auf die Tauernautobahn, wie der österreichische Sender ORF online berichtete.

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Die Räumungsarbeiten wurden wegen starken Reiseverkehrs erschwert. Außerdem mussten zwei Tunnels auf dieser Strecke wegen Stromausfällen gesperrt werden. Feuerwehren meldeten Hunderte Einsätze. Durch die Winde wurden Dächer abgetragen sowie Straßen und Keller überflutet. In Oberösterreich waren zwischenzeitlich bis zu 30.000 Haushalte ohne Strom.

Aus Österreich wurden zunächst keine Verletzten gemeldet – dagegen aus der Schweiz drei Fälle im Kanton Wallis durch Unwetter. Zwei Menschen wurden von einem davonfliegenden Zelt getroffen, wie die Kantonspolizei berichtete. Bei Windgeschwindigkeiten bis zu 132 Kilometer pro Stunde, Hagelschlag und Starkregen kam es auch in der Schweiz zu Gebäudeschäden.

Am Pfingstwochenende waren vor allem über den Süden Deutschlands immer wieder Unwetter hinweggezogen. Ein besonderes Bild gab es im Allgäu: Der Hagel lag im Landkreis Lindau stellenweise so dick, dass es einer verschneiten Winterlandschaft glich. Anwohner schippten das eisige Weiß mit Schneeschiebern beiseite, sogar ein Radlader war im Einsatz und türmte den Hagel meterhoch.

Dunkle Wolke ziehen am Pfingstsonntag über den Landkreis Lindau hinweg und bringen Starkregen und Hagel.
Dunkle Wolke ziehen am Pfingstsonntag über den Landkreis Lindau hinweg und bringen Starkregen und Hagel.

© dpa/Davor Knappmeyer

Vielerorts verursachten die Unwetter Schäden wie herabfallende Dachziegel, Blitzeinschläge oder vollgelaufene Keller. In Biessenhofen blieb ein Auto in einer vollgelaufenen Unterführung stecken. Die Insassen konnten unverletzt befreit werden. In Immenstadt blieben die Gondeln der Mittagbahn aufgrund des Unwetters stehen, vier Menschen wurden daraus befreit. In Memmingen wurde das Musikfestival „Ikarus“ am Nachmittag kurzzeitig unterbrochen, die Gäste wurden gebeten, sich nicht in ihre Zelte, sondern in ihre Autos zu begeben. Mehrfach krachten in Bayern Bäume auf Autos, verletzt wurde niemand.

Sturm am Pfingstsonntag in Rheinland-Pfalz

In Aschbach in Rheinland-Pfalz beschädigte ein Sturm am Pfingstsonntag die Dächer von rund 20 Häusern, auch hier kamen keine Menschen zu Schaden. In Hessen sorgten Unwetter vor allem in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg für zahlreiche Einsätze. Durch einen Blitzeinschlag fielen mehrere Pumpen einer Abwasserpumpstation aus, wie die Feuerwehr Darmstadt mitteilte. Die Wassermassen konnten nicht in die Kanalisation abgeleitet werden, diverse Keller und Wohnungen seien teils bis in Kniehöhe vollgelaufen.

Auch in anderen Ländern Europas wüteten am Wochenende Unwetter. Im südwesttürkischen Burdur ertrank eine 53-jährige Frau, die in ihrer Kellerwohnung eingeschlossen wurde. Türkische Medien zeigten Bilder von mit braunem Schlamm überspülten Straßen. In Frankreich starb eine Frau, die in Rouen von einer Schlammlawine mitgerissen wurde. Hagelkörner - teils größer als Golfbälle - hinterließen in den Departements Landes und Gers im Südwesten des Landes erhebliche Schäden unter anderem auf Tausenden Hektar Rebflächen. Rund 15.000 Haushalte waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. (dpa)

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