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Vor drei Jahren blickten die Menschen noch gelassener in die Zukunft.

© Imago/Ralph Peters

Studie belegt Zukunftsängste: Die Deutschen sind immer mehr im Krisenmodus

Klimakrise, Corona, Russlands Krieg gegen die Ukraine, Wohnungsnot, Inflation und steigende Energiepreise – all das schlägt den Menschen zunehmend aufs Gemüt.

Den Deutschen gehen mit zunehmender Zahl und Dauer der Krisen Zuversicht und Gelassenheit abhanden. Auf der anderen Seite wachsen die Zukunftsängste, wie eine Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung belegt.

Das hatte im März 2019 – also noch vor der Coronavirus-Pandemie – und in diesem Jahr wieder im März – kurz nach Start des russischen Angriffskriegs in der Ukraine – jeweils 1000 Menschen zu ihren Zukunftserwartungen befragt. Das Ergebnis: Das Vertrauen in die Stabilität und Sicherheit von Wirtschaft und Gesellschaft geht in der Bevölkerung zusehends verloren.

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So stieg der Anteil derer, die eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich befürchten, von 60 Prozent 2019 auf 87 Prozent in diesem Jahr. Immer weniger bezahlbarer Wohnraum zu finden, befürchtete vor drei Jahren nicht einmal die Hälfte (46 Prozent), nun sind es 83 Prozent.

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Opaschowski: Zukunftsungewissheit ist das Gefühl der Stunde

Und dass Kontaktarmut für Ältere künftig ebenso belastend werden kann wir Geldarmut, nehmen nun acht von zehn Befragten an. 2019 waren es nur sechs von zehn. Eine aggressivere Stimmungslage in der Gesellschaft, die zu mehr Beleidigungen, Hass und Gewaltbereitschaft führt, erwarten inzwischen mehr als Drei Viertel (79 Prozent). Vor drei Jahren war es nur gut die Hälfte (51 Prozent).

Die Sorge, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet, wurde mit über 90 Prozent insbesondere von Geringverdienern geteilt, die der Kontaktarmut im Alter vor allem von Befragten im ländlichen Raum (93 Porzent). Mit kaum mehr bezahlbarem Wohnraum sieht sich das Gros der Jüngeren konfrontiert - 90 Prozent der Befragten zwischen 20 und 24 Jahren stimmten zu.

Die Sorge vor einer Verrohung des gesellschaftlichen Miteinanders eint vor allem die Generation 65 plus: Während dort 81 Prozent die Ausbreitung von Hass, Gewaltbereitschaft und Beleidigungen befürchten, sind es bei den unter 30-Jährigen nur 69 Prozent.

„Zukunftsängste breiten sich aus, weil es der Politik bisher an beruhigenden Signalen, die Zuversicht verbreiten, mangelt“, sagte Zukunftsforscher Horst Opaschowski der Deutschen Presse-Agentur. „Es dominieren eher alarmistische Meldungen, die kaum Zukunftshoffnungen aufkommen lassen.“ Zukunftsungewissheit sei deshalb das Gefühl der Stunde. „Quer durch alle Bevölkerungsgruppen eint die Deutschen nur ein Wunsch: Sie wollen keine Zukunftsängste haben“, sagte er. (dpa)

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