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Hans-Christian Ströbele ist erfreut über die Reaktion der Bahn.

© Thilo Rückeis

Ströbele mit Beschwerde erfolgreich: Bahn will Reisenden mit Rollator künftig mit Hublift helfen

Der langjährige Grünen-Bundestagsabgeordnete Ströbele hatte bei einer Bahnreise Probleme wegen seines Rollators. Jetzt reagierte die DB.

Die Deutsche Bahn wird künftig auch Menschen mit Rollator durch die Hublifte in ihre Züge heben. Diese Zusicherung machte eine führende Mitarbeiterin des Unternehmens in Frankfurt nach dessen Angaben dem langjährigen Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele. Wie der 80-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag) mitteilte, erhielt er am Freitag einen entsprechenden Anruf mit dieser Auskunft.

Die Bahn führte versicherungstechnische Gründe an

Die Bahn-Mitarbeiterin habe ihm ferner erklärt, sagte Ströbele, dass die Zusicherung künftig nicht nur für ihn, sondern für alle gelte, die mit einem Rollator unterwegs seien. Ströbele hatte der Bahn zuvor angekündigt, dass er Ende Februar noch einmal mit der Bahn verreisen wolle. Daraufhin bekam er nun den Anruf. Der ehemalige Grünen-Politiker zeigte sich erfreut. „Immerhin war das jetzt erfolgreich“, sagte er dem RND.

Ströbele, der seit längerem an einer fortschreitenden Nervenkrankheit leidet, hatte während der Weihnachtszeit mit der Bahn seine Schwester im hessischen Wetzlar besucht und mehrmals umsteigen müssen. Dabei wurde ihm beim Einsteigen die Mithilfe durch den Hublift mehrfach verweigert. Dieser könne den Vorschriften entsprechend und aus versicherungstechnischen Gründen lediglich für Rollstuhlfahrer genutzt werden, hieß es - nicht für Menschen mit Rollator. Daraufhin wandte sich Ströbele an das Unternehmen und machte den Vorgang öffentlich - bis die Bahn reagierte.

Eine Bahn-Sprecherin sagte seinerzeit: „Für Reisende mit Rollator ist der Lift leider zu unsicher.“ Dafür hälfen Service-Mitarbeiter beim Ein- und Ausstieg. An mehr als 100 Bahnhöfen könnten Reisende auch in einen Rollstuhl umsteigen und damit den Hublift nutzen. Zugleich versicherte sie, man werde mit Ströbele sprechen. Nun zeichnet sich offenbar eine Lösung ab.

Ströbele hatte seine Reise im Dezember beim Mobilitätsdienst der Bahn angemeldet. Nach seinen Worten musste er aber bei einem Umstieg auf die Bahnhofsmission zurückgreifen, am nächsten Bahnhof habe es keinen Rollstuhl gegeben. Die Bahn ging darauf damals nicht konkret ein, bedauerte aber, „dass dass es bei der Reise von Hans-Christian Ströbele zu dieser Situation gekommen ist“.

Aus Ströbeles Sicht haben es Menschen mit Behinderungen zu schwer beim Bahnreisen. Es sei beispielsweise unverständlich, dass die allermeisten ICE Stufen beim Einstieg haben. Bei den neuen Zügen gibt es jedoch erste Verbesserungen: Der ICE4 hat einen eingebauten Hublift und mehrere Rollstuhlplätze, beim Doppelstock-Intercity ist der Einstieg mit Rampe möglich. (KNA, dpa)

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