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Im Juli 2016 brach der Hype um das Handyspiel Pokémon Go aus. Es verbindet die virtuelle Welt mit der realen.

© dpa / Silas Stein

Streit beim Pokémon Go: 32-jähriger Mann wegen Handyspiel attackiert

In Mainz kam es nach einem Streit unter Männern um eine "Pokémon Go-Arena" zur körperlichen Auseinandersetzung. Nun ermittelt die Polizei.

Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte – heißt es. Doch in diesem Fall war genau der Dritte das Problem: Wie das Polizeipräsidium Mainz am Mittwoch vermeldete, eskalierte am Dienstagabend in Mainz-Bretzenheim ein Streit zwischen drei Männern – aufgrund des Handyspiels Pokémon Go. 

Ziel von Pokémon Go ist es, „Pikachu“, „Taubsi“ & Co. zu fangen und zu sammeln, in Arenen zu kämpfen und virtuell die reale Welt zu erkunden. Dies gelingt normalerweise nur mit viel Bewegung und auch mit direkter Interaktion zwischen den Spielern vor Ort. 

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Seit der Coronapandemie hat Spieleentwickler Niantic die App diesbezüglich optimiert, sodass das Spielen auch vom heimischen Sofa aus möglich ist, um die Kontaktbeschränkungen einzuhalten. Was jedoch geblieben ist und den Spaziergang zum realen Spielort unvermeidbar macht, ist der Kampf gegen andere Teams innerhalb der Arenen.

Vermutlich führte genau das am Dienstagabend zur Eskalation: Demnach versuchten laut Polizeimeldung ein 32-Jähriger sowie zwei weitere Männer im Alter von 33 und 40 Jahren zeitgleich in eine Pokémon Go-Arena einzutreten. 

Streit um Platz in Pokémon Go-Arena eskalierte

Da der 32-Jährige schneller war und die anderen beiden Männer vermutlich einem anderen „Trainerteam“ angehörten, konnten sie ihr Spiel nicht fortführen. Daraufhin beleidigten sie den 32-Jährigen und versuchten ihn zu einem anderen Spielort zu verjagen. 

Dabei schlug der 40-Jährige dem 32-Jährigen mit der flachen Hand ins Gesicht und hielt ihn im Schwitzkasten fest. Während dieser versuchte sich zu befreien, wurde er von dem 33-Jährigen gestoßen und getreten. Es wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

...wer zu spät kommt: In einer Arena können immer nur sechs Pokémon Platz finden.
...wer zu spät kommt: In einer Arena können immer nur sechs Pokémon Platz finden.

© Anni Dietzke

Pokémon Go hält fit und steigert das geistige Wohlbefinden

Der Hype um das Handyspiel liegt fast fünf Jahre zurück. Doch bis heute gibt es treue Fans, die noch immer auf virtuelle Monsterjagd gehen. Als im Juli 2016 der Gameboy-Spieleklassiker der 90er Jahre als Handyspiel fürs Smartphone veröffentlicht wurde, brach ein regelrechter Wahn in den Städten aus. Doch das Spiel verlor schnell seinen Reiz und die Begeisterung ließ nur wenige Wochen später nach. 

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Der Fokus der Hersteller lag erst einmal darauf, die etlichen Fehlermeldungen zu beheben. Neue Spielverläufe und Updates kamen erst später hinterher. Im November 2020 dann DIE Nachricht für alle Spieler: Endlich sollte es ein Level-Update geben. Nach vier langen Jahren mit Höchstlevel 40 machte das Zocken nun wieder einen Sinn und der Kampf um nun zehn neue Level war eröffnet. 

Viele neue Spieler sind hinzugekommen, viele alte geblieben. Erst im Februar 2021 teilte Niantic mit, dass das Spielen von Pokémon Go das geistige Wohlbefinden unterstützen könne. Pokémon Go sei von Anfang an daraufhin konzipiert worden, Erkundung, körperliche Bewegung und soziale Interaktionen zu fördern. Eine Studie der Colorado State University würde belegen, dass das Pokémon-Spiel die Menschen ermuntere, neue Orte zu besuchen, mit Fremden zu interagieren und ihr Haus zu verlassen. Darüber hinaus hätten Augmented-Reality-Spiele wie Pokémon Go Erfolge bei Behandlungen von Angstneurosen wie beispielsweise Arachnophobie gezeigt. 

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