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Sonnenfinsternis

© dpa

Sonnenfinsternis: Seltener Feuerring über Afrika und Asien

Spektakel am Himmel: Die Menschen in Afrika und Asien blickten am Freitag auf die längste ringförmige Sonnenfinsternis dieses Jahrtausends. Der Mond verdeckte nur das Zentrum der Sonne.

In einem rund 300 Kilometer langen Streifen war minutenlang nur noch ein schmaler Ring der Sonne zu sehen. Himmelsgucker in Afrika und Asien konnten an diesem Freitag Zeugen eines seltenen Naturschauspiels werden: Die längste ringförmige Sonnenfinsternis dieses Jahrtausends zog von Zentralafrika über Südindien bis Ostchina über die Erde hinweg. Am längsten dauerte das Naturschauspiel mit mehr als elf Minuten westlich der Malediven. Erst im Jahr 3043 ist eine längere ringförmige Sonnenfinsternis zu erwarten, wie die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa errechnet hat.

Zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis kommt es, wenn sich der Mond in einer Phase vor die Sonne schiebt, in der er in besonders großem Abstand um die Erde kreist. Die Entfernung zwischen Erde und Mond ist nicht konstant, auch zur Sonne variiert der Abstand. Befindet sich der Mond weit weg und ist die Sonne gerade sehr nah der Erde, kann der Erdtrabant unseren Stern nicht komplett verdecken, wie er es bei einer totalen Sonnenfinsternis passiert. Ein schmaler Feuerkranz bleibt sichtbar.

Genau diese Konstellation trifft derzeit ein. Die Erde hat vor Kurzem ihren sonnennächsten Bahnpunkt passiert, weshalb der Stern besonders groß am Himmel erscheint. Der Mond befindet sich fast auf dem erdfernsten Punkt seiner Bahn und erscheint etwas kleiner am Himmel als die Sonne. Er verdeckte nur etwa 83 Prozent der Sonnenscheibe.

Das Himmelsschauspiel begann kurz nach 5.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ), als sich der Neumond vor die aufgehende afrikanische Sonne schob. Kurz nach 8.00 Uhr MEZ erreichte die Finsternis im Indischen Ozean ihre längste Dauer an einem fixen Punkt. Nur Minuten später zog der Mondschatten über die Malediven-Hauptstadt Male hinweg. Um 11.08 Uhr MEZ ging das Spektakel nördlich von Schanghai zu Ende. Außerhalb des schmalen Pfads der ringförmigen Phase war das Ereignis in Südosteuropa bis Südostasien als partielle Sonnenfinsternis zu sehen.

In Mitteleuropa war die Sonnenfinsternis nicht zu beobachten. Auf dem Festland müssen sich die Menschen bis zum 12. August 2026 gedulden, bis ihnen die nächste totale Sonnenfinsternis geboten wird. Sie wird ihren Schatten auf Island und den Norden Spaniens werfen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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