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Regionalwahl in Indien: Hitler oder Frankenstein?

Im Parlament von Indiens kleinstem Bundesstaat Meghalaya könnten bald Hitler und Frankenstein sitzen: Zu den durchaus respektablen Kandidaten für die Regionalwahl am 3. März zählen Adolf Lu Hitler-Marak und Frankenstein Momin.

"Ich bin kein Diktator", versichert Hitler-Marak, der sich der schaurigen Vergangenheit seines Namens durchaus bewusst ist. "Meine Eltern wussten garantiert nichts mit dem Namen anzufangen, sie mochten einfach seinen Klang", erklärt der kahlköpfige Mann mit dem Schnauzbart weiter, der es immerhin schon einmal bis zum Waldminister von Meghalaya gebracht hatte.

Die 2,3 Millionen Einwohner des nordöstlichen Bundesstaats, mehrheitlich Christen, sprechen selten Englisch. Trotzdem ist es in Mode, Kindern fremd klingende Namen zu geben, deren Bedeutung aber niemand kennt. So finden sich unter den 331 Bewerbern für die 60 Sitze des Parlaments in Shillong Dutzende, deren Namen dem Englischen entlehnt sind.

"Die Bewerber können heißen, wie sie wollen. Solange sie ihre Arbeit gut machen, ist das kein Problem", sagt Lokaljournalist Geoffrey Kharkongor. Deshalb habe auch Frankenstein Momin gute Chancen, obwohl der frühere Lehrer und Erziehungsminister bei den Wahlen am 3. März ausgerechnet gegen Hilarious (bedeutet auf deutsch: Urkomisch) Pochen antreten muss. (ps/afp)

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