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© dpa

Raumstation ISS: "Notoperation" im All

Gut 200 Kilometer über der Erde hat der US-Astronaut Scott Parazynski mit einer spektakulären Reparatur im Weltall begonnen. Der 46-Jährige soll ein eingerissenes Sonnensegel an der Internationalen Raumstation ISS flicken.

Der Außeneinsatz dauert sechs Stunden. Bisher ist es Parazynski gelungen, eine erste Manschette zu befestigen, um so den Riss zu schließen. "Das sieht gut aus", meinten die Experten im US-Weltraumzentrum Houston, die die Aktion in der Schwerelosigkeit im Fernsehen beobachten. Weitere Manschetten sollen folgen.

Bei der "Notoperation" des Solarflügels handelt es sich um einen der kompliziertesten Außeneinsätze in der neunjährigen Geschichte der ISS. Außerdem ist die Aktion riskant, da der Astronaut einen elektrischen Schlag bekommen könnte, falls er die Solarzellen berührt. Seine Werkzeuge wurden sorgfältig isoliert. Außerdem führt Parazynski eine Art "Hockeyschläger" mit sich, um sich in der Schwerelosigkeit von den Solarzellen fernzuhalten. "Sei vorsichtig, pass auf", mahnte ihn das Nasa-Bodenpersonal immer wieder. Eine weitere Gefahr ist es, dass scharfe Kanten am Sonnensegel die Astronauten-Handschuhe beschädigen könnten.

Die "Notoperation" im All ist äußerst wichtig, um die maximale Stromversorgung der Raumstation sicherzustellen. Sollte die Reparatur misslingen, könnte sich der weitere Ausbau der ISS verzögern. Das wäre für die Europäer ein Rückschlag, denn Anfang Dezember soll das europäische Weltraumlabor "Columbus" an der ISS andocken. (mit dpa)

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